Die Flugabwehr-Systeme in Russlands Fernen Osten sind nach dem jüngsten Raketentest Nordkoreas in höchste Kampfbereitschaft versetzt worden, wie der Chef des Verteidigungs- und Sicherheitsausschusses des russischen Föderationsrates (Parlamentsoberhaus), Viktor Oserow, am Sonntag mitteilte.
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Russland sei sich zwar bewusst, so Oserow, dass es selbst nicht Angriffsziel Nordkoreas sei, wolle sich aber trotzdem vor möglichen Zwischenfällen schützen.

„Wir verstehen sehr wohl, dass Russland nicht Angriffsziel und auch nicht Absturzort der Rakete war. Aber um uns gegen mögliche Zwischenfälle abzusichern, halten wir unsere Raketenabwehr-Systeme im Fernen Osten in erhöhter Kampfbereitschaft“, so Oserow weiter.

Nach Angaben des US-Senders CNN stürzte die nordkoreanische Rakete nur 96,5 Kilometer vor der russischen Stadt Wladiwostok in den Pazifik. In Washington hatte man zuvor erklärt, der Absturzort der Rakete sei dem russischen Territorium wesentlich näher als dem japanischen.

Am Sonntagmorgen gegen 5.28 Uhr Ortszeit hatte Nordkorea erneut eine Rakete abgeschossen. Die Reichweite von 700 Kilometern zeugt Medienberichten zufolge von einem Erfolg des nordkoreanischen Raketentests und Fortschritten bei der technischen Entwicklung. Nach Angaben aus Tokio war die Rakete etwa 30 Minuten lang geflogen und dann zwischen der koreanischen Halbinsel und Japan ins Meer gestürzt.