Der Permafrostboden in Sibirien wölbt sich und bricht auf. Wenn sich darunter Methanblasen befinden, kann es zu heftigen Explosionen kommen - und zur Anheizung des Klimawandels.
krater sibirien
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Die Luftaufnahmen eines 60 Meter breiten Kraters mit dunklen, spiegelglatten Wänden auf der sibirischen Halbinsel Jamal gaben bereits vor zwei Jahren der Öffentlichkeit Rätsel auf. Über Waffentests, einen Meteoriteneinschlag oder gar das Werk Ausserirdischer wurde spekuliert. Auch seriöse Wissenschaftler konnten das Mysterium damals nicht auflösen, wobei die Theorie einer Eruption von aufgetautem Methanhydrat am plausibelsten erschien.

Inzwischen ist klar, dass sich die Anzahl der brodelnden Krater weiter erhöht hat - 14 neue «Höllenschlunde» wurden inzwischen entdeckt. Rund 7000 Methan-Blasen wabern unter der Oberfläche und könnten in einer Kettenreaktion explodieren, wie inzwischen feststeht.

Forscher warnen nun. Denn Methan ist ein äusserst umweltschädliches Gas. Es kann das Klima deutlich stärker beeinflussen als Kohlenstoffdioxid. Zwar gäbe es derzeit deutlich mehr Kohlenstoffdioxid in der Atmosphäre als Methan, doch Letzteres hätte gravierendere Folgen für die Umwelt. Ein Methan-Molekül erwärmt die Atmosphäre 28 mal stärker als ein Kohlenstoffdioxid-Molekül, so die Wissenschaftler.

grö/jfk