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Das US-Verteidigungsministerium wird erstmals einem seiner Soldaten eine Operation zur Geschlechtsumwandlung bezahlen, meldet der Fernsehsender NBC.

"Heute Nachmittag wurde an einem Militärangehörigen eine Operation zur Geschlechtsumwandlung durchgeführt. Militärkrankenhäuser verfügen über keine chirurgischen Erfahrungen für solche Operationen, deswegen fand sie in einer Privatklinik statt", so Pentagon-Sprecherin Dana White am Dienstagabend (Ortszeit).

Der Soldat habe sich zuvor in ärztliche Behandlung begeben und einer speziellen medizinischen Prozedur unterworfen, um sich auf eine Geschlechtsumwandlung vorzubereiten. Das sei ein Grund für seinen Arzt gewesen, diese Operation als notwendig aus gesundheitlichen Gründen zu erklären. Der Chef der Gesundheitsabteilung des US-Verteidigungsministeriums habe die Bezahlung der Operation genehmigt.

Zuvor war berichtet worden, dass US-Präsident Donald Trump im August eine Verfügung über ein Transgender-Verbot im Militär erlassen hatte. Für Menschen, die ihr biologisches Geschlecht als falsch empfinden oder die sich nicht eindeutig zuordnen lassen, soll der US-Armeedienst verboten sein. Das Militär müsse sich auf einen "entscheidenden und überwältigenden Sieg" konzentrieren und könne nicht mit den "enormen medizinischen Kosten" belastet werden, die andernfalls entstehen würden, sagte Trump.

Mit diesem Beschluss machte er die Entscheidung der Vorgängerregierung von Barack Obama rückgängig, wonach das Transgender-Verbot noch Anfang Juli aufgehoben werden sollte. Das Verbot soll Gesetzesform annehmen und am 23. März 2018 in Kraft treten. Das Pentagon kann dem Weißen Haus bis Mitte Februar seine Erwägungen dazu darlegen.

Nach verschiedenen Schätzungen dienen aktuell 1.300 bis 6.000 Transgender in der US-Armee.