Am Donnerstag Vormittag wurde der Wikileaks-Gründer Julian Assange verhaftet, nachdem ihm die derzeitige ecuadorianische Regierung unter Lenín Moreno völkerrechtswidrig das Asyl entzogen hat. Zuvor hatte er fast sieben Jahre in der Botschaft Ecuadors in London im Exil verbracht.
julian assange
Die USA wollen schon seit Jahren die Auslieferung von Julian Assange, weil er sich "erdreistet" hat, zahlreiche Dokumente und Videos über Kriegsverbrechen der USA im Irak und in Afghanistan auf Wikileaks zu veröffentlichen, die ihm von der ehemaligen US-Militärangehörigen Chelsea Manning zugespielt worden waren. Obwohl Manning 2017 von dem scheidenden amerikanischen Präsidenten Barak Obama begnadigt wurde und der Fall damit sozusagen "eigentlich" zu den Akten gelegt ist, wollen die USA nicht darauf verzichten, Assange weiter zu behelligen.

In einem Gespräch zwischen Kim Dotcom, der ebenfalls von den USA gesucht wird und im Exil in Neuseeland lebt und Kevin Zeese, Aktivist und Anwalt, ist ein plausibler Grund dafür genannt worden:
"Wenn Julian fällt, kommen sehr dunkle Zeiten auf uns zu und kein Journalist wird mehr sicher sein", warnt Kim. Zeese schlussfolgert, dass das Ziel hinter diesem Schauprozess ist, die Verbreitung der Wahrheit über Verbrechen der USA zu kriminalisieren und damit ein Schweigekartell zu etablieren.

~ RT Deutsch

Das ist eine Erklärung für den ganzen Aufriss, den die USA um Julian Assange machen. Sie - und insbesondere der Tiefenstaat - wollen an ihm ein Exempel statuieren, nach dem Motto: "Wagt es ja nicht, unsere Machenschaften öffentlich zu legen, sonst seid auch ihr weg vom Fenster!"

Dass es sich hier um einen Schauprozess handelt, befürchtet auch CIA-Whistleblower John Kiriakou:
"Wenn Julian Assange als Verleger und Journalist verfolgt wird, dann wird buchstäblich nichts die Regierung davon abhalten, Journalisten der Washington Post und des Wall Street Journal sowie der New York Times und überall sonst zu verfolgen," warnte er.

~ RT.com
Einen fairen Prozess wird es in diesem Fall wohl nicht geben - im Gegenteil, das Ganze ist jetzt schon weit davon entfernt.