Nach der Ankündigung des türkischen Präsidenten Recep Erdogan, auch ohne die USA die "Sicherheitszone" im Norden Syriens im Alleingang zu implementieren, weil ihm anscheinend langsam die Geduld mit den Amerikanern ausgeht, hat sich jetzt Moskau zu den neuesten Entwicklungen zu Wort gemeldet.

Putin and Erdogan
Moskau erkennt laut Außenminister Sergej Lawrow die Sicherheitsinteressen der Türkei im nordöstlichen Teil Syriens, zu deren Wahrung Ankara und Washington eine Sicherheitszone geschaffen haben, als legitim an.

~ Sputnik
Gleichzeitig betonte Lawrow jedoch die Notwendigkeit der Achtung der Souveränität Syriens, welche die Türkei und auch die USA mit dieser geplanten Zone innerhalb des syrischen Hoheitsgebietes eigentlich verletzen und dass diese somit einen Verstoß gegen das Völkerrecht darstellt.
Bei einem Interview mit dem TV-Sender "Rossija 1" wurde Lawrow unter anderem gefragt, ob Moskau von den Informationen über die Schaffung der gemeinsamen US-türkischen Sicherheitszone in Syrien beunruhigt sei.

Der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan habe geäußert, sein Land wolle seine Sicherheitsinteressen im Nordosten Syriens gewährleisten, betonte der russische Minister.

~ Sputnik
Lawrow offenbarte auch nochmals Wladimir Putins Standpunkt zu diesem Vorhaben. Man beachte hier die hervorgehobene Textstelle:
"Präsident Putin bestätigte, dass wir diese Interessen als durchaus legitim anerkennen und eine Vereinbarung unterstützen, die vor allem die Souveränität und die territoriale Integrität der Syrischen Arabischen Republik respektieren würde", sagte Lawrow.

Außerdem habe Putin bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Erdogan geäußert, dass die russisch-türkischen Vereinbarungen in Bezug auf die syrische Provinz Idlib aufrechterhalten würden, so Lawrow. Die beiden Staatschefs hätten sich über konkrete Maßnahmen zur Umsetzung dieser Vereinbarungen verständigt.

~ Sputnik
Wie zu erwarten, pocht also Russland auch weiterhin auf die Einhaltung des Völkerrechts (also auf keine vom syrischen Boden gestohlene Zone durch die Türkei/USA). Währenddessen kann die russische Regierung gleichzeitig die Sicherheitsinteressen und Befürchtungen von Erdogans Regierung in der Region nachvollziehen und erachtet diese Interessen (und nicht die Verletzung der syrischen Souveränität sowie der territorialen Integrität dieses Landes) als "legitim" und nachvollziehbar.