Hanfpflanze
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Ein neuer hochwirksamer Stoff ist aus der Hanfpflanze isoliert worden. Er soll 30 Mal stärker wirken als der Hauptwirkstoff THC, der für das berühmte "High" verantwortlich ist. Auch ein ähnlicher Abkömmling eines nicht-psychoaktiven Stoffes wurde gefunden, der in erster Linie in Wellness und Medizin eingesetzt werden soll.

In manchen Ländern ist sie legal, in anderen verboten, wiederum in anderen auf medizinischen Einsatz beschränkt: Die Hanfpflanze hat neben ihrer psychoaktiven und sedierenden Wirkung auch den Effekt, dass sie schmerzlindernd wirkt. Welche Wirkung sie konkret entfaltet, hängt dabei von der konkreten Zusammensetzung der Pflanze ab, nämlich welche Stoffe in welchem Verhältnis und in welcher Konzentration darin vorliegen.

Die Cannabis-Pflanze hat regelrecht einen neuen Forschungszweig aus dem Boden gestampft, der sich mit den unterschiedlichen Wirkstoffen, ihren Effekten und möglichen Einsatzfeldern befasst. Dabei wurden bereits über 60 wirksame Cannabinoide gefunden. Aber bislang ging man davon aus, dass nur einer das berühmte "High" hervorruft, nämlich Tetrahydrocannabinol (THC).

Nun wollen allerdings italienische Wissenschaftler zwei neuen Cannabinoide entdeckt haben, von denen eines 30 Mal stärker wirkt als THC. In einer Studie werden die beiden Stoffe beschrieben. Der eine trägt den Namen Tetrahydrocannabiphorol (THCP), der andere heißt Cannabidiphorol (CBDP). Der zweite Stoff ist mit Cannbidiol verwandt, einer Substanz aus der Hanfpflanze, die entzündungshemmend und entspannend wirken soll, ohne dabei psychoaktiv zu wirken. Diese ist in vielen Ländern längst legal erhältlich und vor allem im Wellness-Bereich beliebt.

THCP wurde von den Forschern bereits an Mäusen getestet und festgestellt, dass eine kleine THCP-Dosis genauso stark auf die Nager wirkte wie eine wesentlich größere THC-Menge. Inwieweit diese Substanz auch beim Menschen stärker psychoaktiv ist, ist damit bislang nicht gezeigt.