Nachdem US-Präsident Donald Trump vor einigen Wochen den Abzug von bis zu 9.500 US-Soldaten aus Deutschland verkündete und unsere Politiker daraufhin mit einem erbärmlichen Bettelbrief an Washington für den Erhalt der Truppen aus dem Imperium warben, wird jetzt bekannt, dass der Truppenabzug noch deutlich umfangreicher ausfallen soll als bisher bekannt wurde.
trump us troops
Am Mittwoch wurde konkreter über die Pläne für den Teilabzug von US-Truppen aus Deutschland berichtet. Demnach soll der Abzug umfangreicher ausfallen, als bisher bekannt war. Statt 9.500 sollen laut US-Verteidigungsminister Mark Esper 12.000 US-Soldaten Deutschland verlassen.

In Deutschland sind derzeit knapp 35.000 US-Soldaten stationiert. Im Juni hatte US-Präsident Donald Trump einen Teilabzug angekündigt und das mit den aus seiner Sicht zu geringen Verteidigungsausgaben Deutschlands begründet. Trump sprach dabei von 9.500 Soldaten, die es betreffen könne.

~ RT Deutsch
Indes stellt Moskau zu Recht fest, was unseren Politikern nicht einzuleuchten scheint, die unter dem Einfluss des US-Imperiums stehen. Deutschland profitiert von diesen Maßnahmen.
Moskau hat auf den US-Truppenabzug aus Deutschland zurückhaltend reagiert. Es will sich laut Kreml-Sprecher Dmitri Peskow nicht in die Beziehungen Washington-Berlin einmischen, glaubt aber, dass weniger US-Soldaten in Europa mehr Ruhe dort bedeuten. Laut dem Diplomaten Michail Uljanow kann Berlin davon eher profitieren.

"Das ist eine innere Angelegenheit der USA und eine Frage der bilateralen Beziehungen zwischen Washington und Berlin. Wir haben aber wiederholt offen gesagt, dass, je weniger amerikanische Soldaten auf dem europäischen Kontinent präsent sind, es für Europa mehr Ruhe bedeutet", sagte Peskow am Donnerstag.

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Ruhe in Europa scheinen unsere Spitzenpolitiker also anscheinend nicht zu wollen. Der Abzug hat jedoch noch nicht stattgefunden und man wird somit erst später sehen, wie viel davon und in welchem Umfang wirklich durchgesetzt wird. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wie Vizeaußenminister Alexander Gruschko sagte, sei es noch zu früh für eine Einschätzung der US-Pläne zum Teilabzug der Soldaten.
"Es kommen in der jüngsten Zeit sehr viele unterschiedliche Signale aus Washington bezüglich der Neuaufstellung, deswegen ist noch zu früh, um diese Pläne zu bewerten", sagte Gruschko.
Man werde aber beobachten, wie die Neuaufstellung der US-Truppen in Europa am Ende erfolgen werde. Nach Ansicht des ständigen Vertreters Russlands bei den internationalen Organisationen in Wien, Michail Uljanow, dürfte Berlin von einem solchen Schritt der USA sogar profitieren.
"Einige Beobachter interpretieren den Abzug von 12.000 US-Soldaten aus Deutschland als "Bestrafung" von Berlin. Warum? Deutschland ist nicht gefährdet. Die Sphäre der Sicherheit wird keinesfalls beeinträchtigt. Politisch wird Deutschland davon eher profitieren", schrieb Uljanow auf Twitter.
Es könne nur die Regionen wirtschaftlich treffen, in denen die US-Stützpunkte liegen.

~ RT Deutsch