In unserem Artikel "Schockgefrorene Mammuts und kosmische Katastrophen" haben wir den Versuch gewagt, Erklärungen für die Existenz von schockgefrorenen Mammmuts (und vielen anderen Tieren der Megafauna aus der Eiszeit) zu finden, die bis heute unter anderem in Sibirien in erstaunlich gut erhaltenem Zustand im Permafrost entdeckt werden und dabei zumeist mindesten 13.000 Jahre alt sind. Jetzt wurde in Sibirien ein weiteres extrem gut erhaltenes Exemplar dieser Megafauna entdeckt: Ein bis zu 50.000 Jahre altes und vollständig erhaltenes Wollnashorn, bei dem sogar die Genitalien und Gedärme vorhanden sind.
Wollnashorn
© Waleri PlotnikowSibirien: 20.000 Jahre altes und vollständig erhaltenes Wollnashorn aus Permafrost ausgegraben
In der russischen Republik Jakutien wurde ein mindestens 20.000 Jahre alter Leichnam eines Wollnashorns entdeckt. Der Körper ist durch die Konservierung im Permafrost nahezu vollständig erhalten - sogar Genitalien und Gedärme sind vorhanden.

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Dieses Wollnashorn ist besser erhalten als alle zuvor entdeckten Exemplare.
In Russland entdeckten Forscher nun ein vollständig erhaltenes Wollnashorn, das vor über 20.000 Jahren gestorben war.

Der Leichnam wurde in Jakutien gefunden - einer nordöstlichen Republik der Russischen Föderation, die bekannt ist für ihre extrem niedrigen Temperaturen. In diesenmDezember sank das Thermometer auf unter 40 Grad Celsius. Die gesamte Region ist komplett vereist. Nach Angaben von Waleri Plotnikow, einem führenden Mammut-Forscher der lokalen Akademie der Wissenschaften, ist das Wollnashorn besser erhalten als alle zuvor gefundenen Exemplare.

Wollnashörner waren während des Pleistozäns in ganz Europa und dem nördlichen Asien verbreitet. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sie um etwa 8.000 v. Chr. ausgestorben sind - nach dem Ende der letzten Eiszeit.
Wollnashorn
© Waleri Plotnikow
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Laut Plotnikow ist das Nashorn vielleicht bis zu 50.000 Jahre alt :
Plotnikow sagte dem lokalen Nachrichtensender Yakutia 24:
"Das Wollnashorn wurde im August stromabwärts am Fluss Tirechtjach gefunden. Der Kadaver kam durch ein Aufbrechen des Flussufers aus dem Erdboden, ausgelöst durch auftauenden Permafrost."
Wollnashorn
© Waleri Plotnikow
Der Wissenschaftler hob hervor, wie gut der Permafrost die Extremitäten, das Horn und die inneren Organe des Tieres erhalten habe:
"An dem Rückseite des Kadavers befindet sich ein weiches Gewebe - wahrscheinlich die Genitalien und ein Teil der Gedärme. Das bedeutet, dass wir auch die Exkremente untersuchen können. Daraus können wir die Paläoökologie dieser Zeit rekonstruieren."
Die Forscher gehen davon aus, dass das Tier in einem Alter von drei oder vier Jahren starb - als Jugendlicher. Noch ist unbekannt, wie lange das Wollnashorn im Permafrost lag. Ein Zeitraum von bis zu 50.000 Jahren wäre denkbar.

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Nächstes Jahr sollen weitere Untersuchungen am Kadaver stattfinden.
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Wollnashorn
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Im kommenden Jahr wird der Kadaver nach Jakutsk transportiert, die Hauptstadt von Jakutien. Dort sollen besonders die Weichteile des Tieres untersucht werden. Für weitere Untersuchungen soll der Körper anschließend nach Schweden gebracht werden.
"Wir kooperieren schon seit langer Zeit mit dem schwedischen Wissenschaftler Love Dahlen und haben ihm auch die in Jakutien gefundenen Löwenjungen geschickt."
Der Bezirk Abyjski in Jakutien ist bekannt für archäologische Funde. 2014 wurde in dieser Region der Leichnam eines Wollnashorns in einer Goldmine gefunden. 2019 wurden zwei Kadaver des ebenfalls ausgestorbenen Höhlenlöwen am Fluss Tirechtjach entdeckt.

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