Dass ein russischer Kosmonaut spätestens 2030 auf dem Mond landen soll, hatte Roskosmos bereits angekündigt. Zunächst aber kommt es darauf an, die technischen Anforderungen an die entsprechende Ausrüstung und an das Raumschiff zu definieren. Dazu hat der russische Weltraumkonzern gerade eine Studie ausgeschrieben.
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Das Ziel dieser Forschungsstudie ist die Erstellung von Empfehlungen und Anforderungen an "zukunftsweisende Technologien und Teilsysteme einer Raketen- und Weltraumtechnik, die die zuverlässige Durchführung von bemannten Flügen zum Mond ebenso sicherstellen kann wie die Arbeit der Kosmonauten in einer nahen Mondumlaufbahn und auf der Mondoberfläche", heißt es in einer Mitteilung des Roskosmos-Konzerns. Die Ausschreibung ist mit 1,7 Milliarden Rubel (umgerechnet 20 Millionen Euro) dotiert.

Laut dem russischen Konzern sollen die bemannten Mondflüge zunächst mit einem leichteren, von einer Trägerrakete des Typs "Angara" zu befördernden Raumtransporter erfolgen. In der zweiten Stufe ist der Einsatz eines schweren bemannten Raumtransporters und einer superschweren Trägerrakete angedacht, die Roskosmos zufolge "auf neuen technischen Lösungen basierend" noch zu entwickeln sein wird.

Ferner sollen in der Studie die technischen Anforderungen an ein für die Landung der Kosmonauten auf dem Erdtrabanten bestimmtes leichtes Start- und Landevehikel erarbeitet werden. Der Roskosmos-Chef Dmitri Rogosin hatte dieses Vehikel im August 2020 zwar erwähnt, von einer konkreteren Umsetzung in einem der laufenden Roskosmos-Programme war bisher aber nichts bekannt.

Außerdem wird von der Studie der Bau eines Versuchsträgers für einen neuen Weltraumanzug für die Kosmonauten gefordert ebenso wie der Entwurf eines autonomen und eines bemannten Mondmobils, eines Wohn- und Energieversorgungsmoduls zum Aufenthalt auf dem Mond sowie eines schweren Start- und Landevehikels für den Einsatz auf dem Erdtrabanten.

Die ersten Ergebnisse der Studie sollen in einem Jahr vorliegen. Mit dem Abschluss aller vorbereitenden Arbeiten für die Umsetzung des Mondprogramms rechnet Roskosmos bis Ende 2025, sodass der erste russische Kosmonaut früheren Angaben zufolge 2030 auf dem Mond landen könne.