
Nach der offenbar erfolgreichen Behandlung eines an Ebola erkrankten US-Arztes reagieren Experten zurückhaltend auf das Mittel ZMapp. «Ich denke, wir sollten sehr vorsichtig sein und keine Schlüsse über die Rolle von ZMapp ziehen, bis wir mehr Details erfahren», sagte Thomas Geisbert von der University of Texas in Galveston, einer der führenden Ebola-Forscher.
Schlagartige Verbesserung des Krankheitsbildes
Was war passiert? Der Arzt Kent Brantly hatte sich bei der Behandlung von Ebola-Erkrankten mit dem Virus infiziert. Am 22. Juli hatte er sich erstmals fiebrig gefühlt.
Eine Woche später konnte er kaum noch atmen und ein Hautausschlag bedeckte grosse Teile seines Körpers. Daraufhin gaben ihm Ärzte das neue Serum ZMapp, das extra aus den USA eingeflogen worden war.
Es war die erstmalige Anwendung des Serums beim Menschen. Zuvor war das Mittel lediglich an Affen getestet worden.
Binnen einer Stunde verbesserte sich sein Zustand schlagartig. Brantly konnte wieder atmen, sein Ausschlag klang ab. Angeblich konnte er sich vor dem Flug nach Atlanta, wo er heute gepflegt wird, sogar schon wieder duschen.
So wirkt ZMapp
Das Serum beruht auf dem Wirkstoff MB-003, das unter anderem von Mitarbeitern der US-Armee mitentwickelt und getestet wurde. Es besteht aus drei verschiedenen Antikörpern. Diese richten sich jeweils gegen bestimmte Proteinstrukturen der Ebola-Viren. Produziert werden die Antikörper in speziellen Tabakpflanzen
Blitzheilung gibt es «nur in Filmen»
Nun ist ein Streit der Experte entbrannt, ob Brantly seine Heilung dem Serum verdankt oder schlicht und einfach nur zufällig zu den rund 40 Prozent der Patienten gehört, die die Erkrankung ohne Behandlung überleben.
«Wir brauchen noch mehr Daten», sagte deshalb der Virologe Jonas Schmidt-Chanasit vom Hamburger Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin. Ungeachtet dessen wagt er aber dennoch die Prognose, «dass das Serum vermutlich nicht die Lösung ist, um alle Ebola-Patienten zu retten.» Vielleicht könne es jedoch unterstützend bei der Heilung wirken.
«Ich denke, wir benötigen mehr Daten, um eine definitive Aussage zu treffen», meint auch der US-Ebola-Experte Thomas Geisbert. Den Mikrobiologen macht vor allem die angeblich schnelle Heilung skeptisch. «Es ist nicht realistisch zu erwarten, dass ernste klinische Symptome in einer Stunde verschwinden», betonte er. «Das passiert nur in Filmen.»
Kommentar: Sott.net hat wiederholt auf die positiven Eigenschaften von Tabak aufmerksam gemacht (auch wenn es sich hier im Falle von Ebola um eine gentechnisch modifizierte Form von Tabak handelt). Dennoch: Der Fakt, dass Tabak in den letzten Jahren völlig verteufelt wurde, und es in Richtung eines totalen Verbots geht, wird in diesem Zusammenhang immer interessanter. Mehr Informationen:
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