Vor Kurzem haben mehrere finnische Mainstreammedien-Outlets das finnische SOTT.net zu ihrer Zielscheibe gemacht und ihm vorgeworfen, das Copyrightgesetz verletzt zu haben. Unter denen, die diese Anschuldigungen gemacht haben, sind Sanoma Oyj (der Eigentümer von Helsingin Sanomat - der größten Abonnement-Zeitung in Finnland und den nordischen Ländern), STT (finnische Nachrichtenagentur) und Yleisradio (die größte finnische Rundfunkfirma). Einige haben uns sogar "unlautere Geschäftspraktiken" vorgeworfen, weil wir Artikel aus anderen Quellen verbreiten und kommentieren.

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Wir verstehen natürlich, dass Medienfirmen ihr Geschäft schützen wollen, doch angesichts der riesigen Mengen an Nachrichten, die heutzutage angeboten werden, und des ziemlichen Monopolstatus, den diese Firmen auf dem finnischen Informationsmarkt genießen, scheint ihre "Entrüstung" über diese Angelegenheit ziemlich übertrieben, wenn nicht gar fadenscheinig. Wichtiger noch: während die Copyright Gesetze eine wichtige Rolle in jeder vermeintlichen demokratischen Gesellschaft spielen, so ist die Interpretation dieser Gesetze alles andere als eindeutig.

Der erste Punkt, den jeder verstehen muss, ist, dass SOTT.net im Rahmen des Fair Use arbeitet, was auf der nicht kommerziellen und forschenden Natur unserer Inhalte basiert (siehe untere Zitate). Zweitens dienen die finnischen Mainstreammedien (genau wie die Mainstreammedien anderer EU-Nationen) als Sprachrohr für eigennützige politische und wirtschaftliche Interessen. Außerdem agieren sie, indem sie dieses Ziel verfolgen, oft heuchlerisch und beschuldigen andere dessen, woran sie sich selbst schuldig machen (z.B. die Einschränkung der Redefreiheit und das "Trollen").

Dieser Artikel sollte nicht als ein Racheakt oder Krieg der Worte verstanden werden, sondern vielmehr als eine Übung in Kontext bezogener sozialer Forschung. Eine solche Forschung entspricht stark dem Leitbild von SOTT.net - soziale Phänomene anhand verschiedener Zusammenhänge zu erforschen. Was also ist der Kontext in diesem Fall? Die Anzeichen aus unseren Nachforschungen weisen stark darauf hin, dass die finnischen Mainstreammedien wollen, dass Sott.net auf unbemerkte Art aus der Informationsszene verschwindet. Es ist offensichtlich, dass die verschiedenen Outlets der Mainstreammedien ihre selbsterzeugte Rolle der offiziellen "Tröte der Wahrheit" aufrecht erhalten und das exklusive Vertrauen der Bürger genießen wollen. Genauso offensichtlich ist es, dass jene Personen auf ihrem Elfenbeinturm nicht erfreut über die Tatsache sind, dass wir die Geschehnisse in der Welt analysieren, die entweder ignoriert oder durch den Mainstream "verzerrt" werden, dass wir "offizielle Nachrichten" kritisch kommentieren, alternative Perspektiven und Interpretationen zu allgemein "akzeptierten Wahrheiten" anbieten, und Propaganda-Kampagnen der Mainstream-Medien entblößen.

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Das Licht scheinen lassen

SOTT.net wird oftmals mit einem Leuchtturm verglichen, der das Licht der Wahrheit in die dunklen Abgründe der Lügen und Manipulationen der Medien scheinen lässt. Unsere englische Webseite ist seit dem Jahr 2002 online und unsere Leserschaft geht inzwischen in die Millionen (2014 hatten wir in etwa 18 Millionen Nutzer). Um mehr Menschen erreichen zu können, die kein Englisch sprechen, ging unsere finnische Webseite vor Kurzem online, in der Hoffnung, dass vielleicht auch dieser Teil der Welt von unseren Informationen profitieren wird. Seitdem haben wir bereits viel positives Feedback erhalten, insbesondere über unsere kontextbezogenen Kommentare in vielen unserer Veröffentlichungen sowie auch über unsere regelmäßig erscheinenden selbst produzierten Inhalte. Die meisten der ehrlichen Medienexperten und Autoren der sozialen Sphäre reagieren positiv darauf, wenn ihre Artikel auf unserer Webseite erscheinen, denn es führt dazu, dass sie ein größeres und vielfältigeres Publikum erreichen können.

Aufgrund der streitsüchtigen Tiraden von Anwälten der finnischen Medien hängt die Zukunft des finnischen SOTT jetzt aber am seidenen Faden - unser Informationsprojekt hat wichtiges Material verloren, da viele Artikel entfernt wurden. Unsere kleine Zahl an Redakteuren im finnischen SOTT, die freiwillig, ohne Entgelt und in ihrer Freizeit für ihre Leser arbeiten, sind dadurch schon jetzt überwältigt und können nur noch schwer Beweise sammeln um "die Punkte zu verbinden". Liebe Leser: Nachdem Sie diesen Artikel gelesen haben, hoffen wir, dass Sie uns Ihre Meinung über diese Geschehnisse mitteilen [E- Mail Adresse: sott@sott.net]. Meinen Sie, dass eine Nachfrage und ein Bedarf besteht, dass SOTT auch weiterhin in verschiedenen Sprachen angeboten wird, inklusive dem deutschen und finnischen SOTT? Die englische SOTT Seite wird natürlich weiter bestehen bleiben, damit zumindest die Bedürfnisse von Millionen Lesern der englischen Webseite erfüllt werden können.

Über die nicht kommerzielle Natur unsere Arbeit auf SOTT.net

Eines unserer wichtigsten Ziele besteht darin, Nachrichtenmeldungen in unserer Datenbank zu archivieren, damit die Artikel nicht aus dem Internet verschwinden. Hier ein paar Auszüge unserer Seite "Über uns":
Die Raison d'etre für SOTTs vollständige Wiedergabe von nicht originalen Inhalten ist etwas, das uns ein wenig anders macht. Wir bemerken, dass viel Material aus dem Web einfach verschwindet und wir führen eine Datenbank vollständiger Artikel aus einem bestimmten Grund: um die "Energieflüsse" zu analysieren.
Mit "Energieflüssen" meinen wir zum Beispiel geopolitische Kräfte, die sich auf die Wechselseitigkeit der globalen Gesellschaften und die Richtung ihrer inneren Veränderungen und Entwicklungen auswirken. Wir streben danach "die Punkte zu verbinden" zwischen dem, was auf den ersten Blick wie einzelne, nicht zueinander in Beziehung stehende Nachrichtenmeldungen erscheint. Wir tun das, weil es den Mainstreammedien an einer allumfassenden globalen Sichtweise fehlt und in ihre Berichterstattung der Ursache-Wirkung-Methode in Bezug auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft nicht folgt. Kurz gesagt ist SOTT eine Art wissenschaftliches Experiment.
Wir haben Analyse-Systeme, die mit unserer Datenbank verknüpft sind, und das ist ein Teil unserer wissenschaftlichen Arbeit - anstatt Photone zu zählen, die auf einen Detektor treffen. Wir arbeiten außerdem an einem interaktiven Zeitstrahl-Programm über Geschichte/aktuelle Ereignisse als auch an einem Kartierungssystem. Wir wären ohne das Material in unserer Datenbank nicht in der Lage diese Dinge zu tun. Daher ist der Grund für unsere Verwendung vollständiger Artikel anderer Autoren ziemlich spezifisch und essentiell darin, aus Sott.net das zu machen, was es ist!
SOTT wird ausschließlich durch freiwillige Journalisten betrieben, die keine Bezahlung für ihre Arbeit bekommen. Durch die Hilfe von freiwilligen Leserspenden sind wir in der Lage unsere anfallenden Kosten und Ausgaben zu decken. Wir tun diese Arbeit aus dem reinen Wunsch heraus, die Welt um uns herum so objektiv wie möglich zu verstehen. Daher beschäftigen wir uns mit einer großen Bandbreite an Themen und wir bewegen uns auf Terrain, auf das die Mainstream-Medien nicht gehen oder nicht bereit sind zu gehen. Auf unserer Webseite gibt es keine Werbeanzeigen und wir haben keinerlei Verbindung zu Drittparteien. Wir sind nicht durch wirtschaftliche oder politische Interessenskonflikte gefesselt.
Heute besteht SOTT aus einem internationalen Team von fast 150 ehrenamtlichen Redakteuren, einschließlich vieler führender Experten in den sogenannten exakten Wissenschaften; in der Medizin, Geschichte, Soziologie, Psychologie, Ingenieurwissenschaften und Informationstechnologie. Was auch immer für eine Thematik aufkommt, SOTT.net hat einen (oder zwei!) Experten, die den Inhalt dieses speziellen Bereichs handhaben. [...] Wir haben überlegt, ob wir einfach vollständige Artikel archivieren und SOTT privat machen, doch als eine Non-Profit Organisation müssen wir die Ergebnisse unserer Arbeit der Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung stellen.
Die Tatsache, dass unsere Tätigkeiten gänzlich gemeinnützig und nichtkommerziell sind, blieb bei vielen Kritikern unbemerkt. Beispielsweise hat Petri Korhonen, leitender Redakteur der größten Abonnentenzeitung in Finnland, Helsingin Sanomat, Twitter bemüht um Sott.net zu beschuldigen, auf Kosten Anderer von deren Webseiteninhalten wirtschaftlich zu profitieren.

Korhonen hat eine kleine Tatsache in seinem Tweet übersehen: Sott.net verdient kein Geld mit irgendeinem Inhalt. Wie in unserem Fair Use Hinweis deutlich zu lesen ist:
Quantum Future Group, Inc. ist eine nach US-Gesetz 501(c)(3) registrierte gemeinnützige Organisation und Sott.net (Signs of the Times; dts.: Zeichen der Zeit) ist ein Forschungs- und Nachrichten-Projekt der QFG ...
Dieselben Ausnahmeregelungen für gemeinnützige Organisationen werden in der Richtlinie 2001/29/EG des Europäischen Parlaments dargelegt:
a) für den alleinigen Zweck der Veranschaulichung von Lehrinhalten oder wissenschaftlichen Forschungen verwendet wird, solange die Quelle, inklusive dem Namen des Autors angegeben wird, es sei denn, dies erweist sich als in einem Maße unmöglich, das von der Verfolgung nicht kommerzieller Zwecke gerechtfertigt ist.

c) für die Vervielfältigung durch die Presse, die öffentliche Wiedergabe oder die Zugänglichmachung von veröffentlichten Artikeln zu Tagesfragen wirtschaftlicher, politischer oder religiöser Natur oder von gesendeten Werken oder sonstigen Schutzgegenständen dieser Art, sofern eine solche Nutzung nicht ausdrücklich vorbehalten ist und sofern die Quelle, einschließlich des Namens des Urhebers, angegeben wird, oder die Nutzung von Werken oder sonstigen Schutzgegenständen in Verbindung mit der Berichterstattung über Tagesereignisse, soweit es den Informationszweck rechtfertigt und sofern - außer in Fällen, in denen sich dies als unmöglich erweist - die Quelle, einschließlich des Namens des Urhebers, angegeben wird;
Sott.net erfüllt diese Kriterien. In einer Welt, in der Nachrichten ein profitables Riesengeschäft geworden sind mit einer eindeutig politischen Agenda, kann es schwierig sein zu verstehen, dass die freie Verbreitung von Wissen und Erkenntnis vor den "Interessen der Aktionären" kommen sollte, oder wie in vielen Fällen, den Interessen des dicken Gehaltsschecks des Geschäftsführers. Dennoch ist die freie Zugänglichkeit zur Wahrheit über Weltereignisse sicherlich wichtiger? Wollen die finnischen Medien Sott.net schließen, weil wahrheitsgemäße Berichterstattung als Bedrohung der Marktposition der Massenmedien wahrgenommen wird? Wenn eine zunehmende Zahl von Menschen anfängt, den Glauben an die Massenmedien zu verlieren, die weitgehend mit politischen Interessengruppen verbunden sind, würde das etwas Schlechtes sein? Wenn das so ist, für wen?

Sanomatalo Helsinki
Das Hauptbüro des Sanoma Unternehmens. Sehen die finnischen Mainstreammedien die alternativen Medien als eine Bedrohung ihrer dominanten Position?

Die Scheinheiligkeit der finnischen Medien - Nummer Eins bezüglich Pressefreiheit?


Vor etwa einem Monat wurde Finnland wieder einmal als das führende Land in Bezug auf die "Pressefreiheit" bezeichnet. Helsingin Sanomat berichtet:
Finnland ist seit Jahren ein Musterland bezüglich Redefreiheit in verschiedenen Auflistungen unterschiedlicher Organisationen für Redefreiheit geblieben. Reporter ohne Grenzen listete Finnland zum sechsten Mal als Nummer eins.
Die Methoden, mit denen Reporter ohne Grenzen die Redefreiheit messen, stützen sich auf bestimmte Kriterien, welche von verschiedenen Quellen mit Fragebögen gesammelt werden:
Es stützt sich teilweise auf einen Fragebogen, welcher zu Partnerorganisationen (18 Befürwortergruppen in allen fünf Kontinenten fokussiert auf Redefreiheit), ein Netzwerk von 150 Korrespondenten, Journalisten, Forscher, Anwälte und Menschenrechtsaktivisten gesendet wurde.
Der Fragebogen sammelt Informationen unter anderem über Verhaftungen von Journalisten, Kidnappings, Angriffe und Zensur. Andere Kriterien sind die Wahrnehmung des Auskunftgebenden zu Themen wie Pluralismus, die Unabhängigkeit und Transparenz der Medien, die Rechtmäßigkeit des Justizapparats, und wie gut die örtliche Infrastruktur das Erzeugen von Nachrichten unterstützt und ermöglicht.

Reporter ohne Grenzen macht eine überaus wichtige Beobachtung über die Ergebnisse des Index:
Der Index sollte in keinster Weise als Hinweis auf die Qualität der Medien in den betroffenen Ländern gewertet werden.
Was das bedeutet ist, dass, nur weil eine Gesellschaft relativ friedlich und ausgeglichen ist und keine Reporter getötet oder angegriffen werden, dies nicht unbedingt bedeutet, dass die Qualität des Journalismus von einer besonders hohen Qualität oder objektiv ist. Die Kurzdokumentation Porttikielto Poriin ("Verbannt von Pori") zeigt auf, wie finnische Medien und finnische Firmenlobbyisten untrennbar miteinander verbunden sind. Während wir in Finnland also "offiziell" keine Korruption haben, haben wir einen "Alt-Herren-Club", in dem innerhalb eines kleinen Kreises die Unternehmen, Politiker und Medienrepräsentanten konspirieren (Schock! Horror!) um ihre gemeinsamen Interessen voranzubringen:
Wenn man in den inneren Kreis aufgenommen werden möchte, muss man verstehen, dass Reichtum und Wohlstand eine Blase sind, innerhalb der das Brot, der Wein und die meisten Werte brüderlich geteilt werden. Die Schmidts und Meiers und Hubers schweben außerhalb dieser Blase, wie Traumfiguren. Sie sind ein Haufen undeutlicher Tiere, deren eigentümliches Verhalten von innerhalb der Blase aus mit gleichgültiger Belustigung verfolgt wird. Brich die Regeln und die Party ist für dich vorbei.
Die wenigen finnischen Reporter, welche fähig sind unabhängig zu denken und den offiziellen Nachrichten etwas entgegenzusetzen, sehen sich Druck und Schikanen ausgesetzt. Michael Parenti, ein respektierter Autor und Wissenschaftler, hat über die Beziehung zwischen Medien und Politik, die Konzentrierung von Besitz und die Einschränkung der Redefreiheit geschrieben und doziert. Er fasst die Probleme der westlichen Medien und der sogenannten Redefreiheit so zusammen:
Du kannst sagen was du willst, weil ihnen gefällt was du sagst. Du bemerkst die Ketten um deinen Hals nicht solange du dich nicht bewegst. Du wirst die Einschränkungen erst dann bemerken, wenn du versuchst, dich über sie hinaus zu bewegen.
In der westlichen Welt bedeutet Medienfreiheit die Freiheit innerhalb gewisser Grenzen tätig zu sein und Nachrichten zu publizieren. Der entsprechende Rahmen wird von den Gesellschaften vorgegeben, welche die Massenmedien in der Hand haben. Es ist eine ziemlich herausfordernde Aufgabe für einen Journalisten, einen wahrheitsgemäßen Artikel anzufertigen, der beispielsweise Korruption in Unternehmen behandelt, besonders wenn das entsprechende Unternehmen die Mediengesellschaft in der Hand hat, für die der Journalist arbeitet.

Zum Beispiel ist Antti Herlin der Vorstandsvorsitzende und einer der größten Aktionäre von Sanoma Oyj., dem größten Medienunternehmen in Finnland und das zweitgrößte in Skandinavien. Herlin ist die reichste Person in Finnland und auch Vorstandsvorsitzender der Kone AG. (Herlins Bruder, Niklas, ist einer der größten Aktionäre von Finnlands zweitgrößtem Medienkonzern "Alma media").

Der frühere finnische und Europaabgeordnete, Esko Seppänen, kommentierte das Wachstum von Antti Herlins Aktienvermögen durch Dachgesellschaften folgendermaßen:
Laut Seppänen ist der Wert von Antti Herlins Aktienvermögen in zehn Jahren von weniger als 400 Millionen (2004) auf über 3 Milliarden (2014) Euros gestiegen.

Dies erscheint nicht in seinem persönlichen versteuerbaren Einkommen auf Grund der einfachen Tatsache, dass die Dividenden von Kone größtenteils an die Holding-Manutas AG und die Security Trading AG ausgezahlt werden statt an Antti.

Laut Seppänen hat Antti Herlin von Kone (2009-2013) Dividenden im Wert von über 9 Millionen erhalten. Währenddessen hat die Holding-Manutas AG Dividenden im Wert von 490 Millionen und die Security Trading AG 140 Millionen bekommen.

Durch diese Gesellschaften ist Antti Herlin der weitaus größte Empfänger von Dividenden in Finnland. Während der letzten fünf Jahre geringen Wachstums, akkumulierten seine Firmen mehr Dividenden als Aatos Erkko während seiner Lebenszeit, der mehr Aktien in seinem eigenen Namen bekam und hielt als irgendjemand sonst jemals in Finnland, betonte Seppänen.
In Finnland bekommt man erhebliche Steuersenkungen auf Dividenden, wenn sie als Kapital in einem Unternehmen angelegt sind. Wie wahrscheinlich denken Sie würde es sein, dass Helsingin Sanomat - die größte Abonnentenzeitung in Finnland und den skandinavischen Ländern - einen detaillierten, kritischen Artikel machen würde, der die moralischen Fragen von Herlins Vermögenswachstum beanstandet, wenn diese Zeitung Herlins eigenem Unternehmen Sanoma Oyj gehört?

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"Du kannst sagen was du willst, weil ihnen gefällt was du sagst. Du bemerkst die Ketten um deinen Hals nicht solange du dich nicht bewegst. Du wirst die Einschränkungen erst dann bemerken, wenn du versuchst, dich über sie hinaus zu bewegen."
Verschwörungstheoretiker und Trolle

Noch etwas anderes, das Petri Korhonen wahrscheinlich geärgert und ihn und seine Lakaien dazu veranlasst hat, Sott.net auf Twitter anzugreifen, ist unsere Neigung die durch die öffentliche Hand geförderten Geschichten zu hinterfragen. Korhonen verdeutlichte, dass er denkt, dies so zu tun sei unangebracht, besonders wenn es die offizielle Linie des Westens in Bezug auf Russland betrifft. Gemäß Korhonen ist Jedermann, der denkt, dass die NATO der Aggressor ist, ein "russischer Troll" und ein Verschwörungstheoretiker. Korhonen scheint beunruhigt über die zunehmende Zahl dieser rätselhaften Trolle zu sein, welche in seine keimfreie Welt hereinbrechen, in der der Westen der Förderer von "Frieden und Demokratie" ist. In seinem Leitartikel stellt er folgendes fest:
"Stattdessen begann die Gemeinschaft der finnischen Kreml-Sympathisanten sofort eine persönliche Kampagne gegen die Redakteure, welche über Troll-Themen geschrieben haben. Diese Woche bekamen die Vorstände vieler Medienhäuser eine Menge Emails über verschiedene Veröffentlichungen ihrer Verbindungen zu Freimaurern, NATO Soldaten und Reptilianern."
Korhonen bündelt gerne alle Dissidenten in diese Kategorie der "Verschwörungstheoretiker". Hier ein Beispiel davon, was er über die alternative Nachrichtenseite Vastavalkea denkt:


Übersetzung des Tweets:
"Interessantes neues in den #Medien. Aber könnten die Leute dies ohne das #AlufolienaufdemKopf Mantra #MSM #Verschwörungen #Bilderberg machen? vastavalkea.fi
Wir teilen Korhonens Meinung nicht. Tatsächlich erscheint uns die Seite Vastavalkea in jeder Hinsicht als sehr professionell und sachlich, d.h. sie ist sehr nicht-verschwörerisch. Interessanterweise bringt eine Google-Suche nach dem Wort "Verschwörung" für die oben genannte alternative Nachrichtenseite keine Ergebnisse.

Im folgenden Twitter Feed kommentiert Korhonen einen Brief, welcher an alle finnischen Reservisten geschickt wurde. Dieser Brief des militärischen Oberkommandos legt die Rolle der Reservisten im Falle eines Krieges dar. Diese Art von Brief wurde seit Jahrzehnten nicht verschickt und ist ein ziemlich ungewöhnlicher Vorgang. Das Militär sagt natürlich, es wäre Routine und seit Jahren geplant gewesen. Die Organisation der Wehrdienstverweigerer (Aseistakieltäytyjäliitto) veröffentliche kürzlich eine Presseerklärung, in der sie die jüngste Zunahme der Rücktritte innerhalb der finnischen Streitkräfte hervorhoben. Eine der am häufigsten angegebenen Gründe für den Rücktritt war Finnlands Kuschelkurs mit der NATO. Die Personen, die ihren Rücktritt einreichten, wurden von Korhonen - natürlich - in die Kategorie der Verschwörungstheoretiker eingereiht.


Übersetzung des Tweets:
Mikael Jungner: Dieser Brief des Militärs an die Reservisten ist eine großartige Operation, zumindest kommunikativ.

Pertri Korhonen: @MikaelJugner Lustig: Das Militär fing 2013 an den Brief aufzusetzen. Jetzt, wo er schließlich fertig ist, sind die Verschwörungstheoretiker sicher, es ist wegen #Ukraine & NATO-isierung.
Menschen, die eine andere Meinung als die von der Regierung sanktionierte ausdrücken, als "Verschwörungstheoretiker" zu bezeichnen ist ziemlich pathetisch und ein zu oft verwendeter Trick um eine Debatte zu beenden. Es wird am häufigsten von autoritären Mitläufern angewendet. Ein spezieller Typ Mensch der mangels innewohnender eigener Autorität emotional gezwungen ist, jede Aussage von bekannten Autoritäten zur unangreifbaren reinen Wahrheit zu erheben, Fakten zum Teufel zu jagen und jene, die diese Fakten verbreiten zu verleumden. Soviel zum investigativen Journalismus und der Redefreiheit! Daraufhin schält Korhonen auf Schnellgang um und stuft jene mit einer abweichenden Weltanschauung als Gläubige von "Freimaurerverschwörungen" und "reptilienartigen Humanoiden" ein. Und all dies kommt vom leitenden Redakteur der größten Zeitung in Skandinavien. Traurig.

SOTT.net hat im laufe der Jahre auch eine gehörigen Portion an kindischen Beleidigungen erhalten. Korhonen hat beispielsweise andere verleumderische Tweets über SOTT gepostet, welche scheinbar von dem Sott Leitartikel "Gebt uns Finnland und Polen" ausgelöst wurden. Korhonen mochte offensichtlich den Anti-NATO-Ton nicht, welchen wir in dem Leitartikel verwendeten, oder die Tatsache, dass wir harte Fakten verwendeten um unsere Argumente zu untermauern; also antwortete er mit Verunglimpfungen.

USA Terrorismus
Nachdem er versuchte, uns mit "Chemtrails" und "Neue Weltordnung" in Verbindung zu bringen, entschied Korhonen schließlich, dass wir Verbindungen zu "faschistischen Gruppen" hätten. Wir sind entsetzt, nicht unbedingt wegen der Idiotie von Korhonens Kommentaren, sondern weil sie vom Chefredakteur einer großen europäischen Zeitung kommen. Andererseits bestätigt uns dies einfach wieder, dass es einen dringenden Bedarf für verantwortungsvollen, sachkundigen Journalismus gibt, wie ihn unsere Leser bei Sott.net bekommen. Danke für die Erinnerung Petri!

Wir fanden es jedoch merkwürdig, dass Sanoma Oyj - eine führende Mediengruppe in den nordischen Ländern mit Niederlassungen in über 10 europäischen Ländern - mit unseren Anwälten bezüglich dieser "Copyright-Streitfragen" Verbindung aufgenommen haben, gerade 3 Tage nachdem wir am 22. März den "Gebt uns Finnland und Polen" Leitartikel veröffentlicht hatten. In diesem Leitartikel hoben wir die merkwürdige Ähnlichkeit der Propaganda in verschiedenen finnischen Zeitungen hervor, einschließlich Helsingin Sanomat, Ilta-Sanomat und Iltalehti. Dann, Ende Mai und Anfang Juni, bekamen wir Beschwerden von Yleisradio, Finnlands nationaler öffentlicher Rundfunkanstalt und STT, eine weitere finnische Nachrichtenagentur. Es dauerte nicht lange und wir begriffen, dass viele von diesen Zeitungen und Medienunternehmen direkte Verbindungen miteinander haben. HS und Ilta-Sanoma werden von Media Finnland (ein Tochterunternehmen von Sanoma Oyj) herausgegeben. Sanoma Oyj ist auch der größte Aktionär von STT (finnische Nachrichtenagentur). Daher ist das Problem vielleicht nicht das "Copyright", sondern die Tatsache, dass wir etwas zu sehr ins Schwarze getroffen hatten.

Es war auch interessant zu beobachten, wie gewisse geopolitische Autoren mit einer "Troll-Agenda" innerhalb ihrer eigenen Kreise, aktiv wurden um Anschuldigungen über unsere Seite zu schreiben. Janne Riiheläinen beispielsweise, der für die Helsingin Sanomat (Überraschung!) schreibt, tweetete folgendes:


Übersetzung des Tweets:
Jetzt [haben wir] nicht nur inländische Verteiler von Kreml Desinformation, nun haben wir ein echtes Troll-Medium in finnisch. #Informationskrieg #Sicherheit fi.sott.net
Desweiteren wird in dem tragisch-komischen Artikel von dem Autor Yle's Kioski hysterisch erklärt, dass "Russische Trolle ganz Finnland manipulieren", und SOTT wird als einer der "Top Russlands Trolle" aufgelistet! Der Autor jenes Artikels hat sogar unsere Redakteure mit Affen verglichen - russische, vermuten wir. In dem Artikel unterbreitet der Autor diese düstere Warnung:
Die von Kioski geführte Studie enthüllt, dass die Trolle, welche die Propagandameldungen der russischen Führung verbreiten, versuchen, das finnische Volk zum Schweigen zu bringen und zu täuschen, und außerdem die öffentliche Diskussion im Internet zu manipulieren. Die von diesen Trollen benutzten Mittel enthalten Beschimpfungen, Verzerrungen von Nachrichten und massive Verbreitung von Desinformation.
Hmmm.... "versuchen jemanden zum Schweigen zu bringen undzu täuschen", "die Diskussion zu manipulieren" mit "Beschimpfungen" und "Verzerrungen von Nachrichten". Das ist eine ziemlich gute Aufzählung dessen was westliche Journalisten die letzten 100 Jahre produziert haben! In der Tat haben Petri und seine finnischen Medienfreunde in ihren Tweets ein sehr gutes Beispiel genau dieser Art von Manipulationen und Beschimpfungen geliefert. Nochmals danke, Herr Petri! Wenn wir schon darüber sprechen, die Redefreiheit zum Schweigen zu bringen: ein ausgezeichnetes Beispiel davon kann in der Masche der russischen Troll-Kampagne gefunden werden, die von den westlichen Medien in den letzten 18 Monaten propagiert wurde! Natürlich ist die Tatsache, dass die meisten der dramatischen "Enthüllungen" der Massenmedien später als völlig falsch entlarvt wurden, für diese Lockvögel der westlichen Kriegstreiber nicht von wirklichem Interesse, da sie letztendlich für das Verbreiten von Desinformationen bezahlt werden!

Also wer sind hier die eigentlichen Trolle?

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© John Bauer (1915)Journalisten, die den Vorwurf des Trollens erheben, verhalten sich oft selbst wie Trolle. Das ist nicht überraschend, weil Menschen, die unter dem Bestätigungsfehler leiden, häufig anderen unterstellen, das zu tun was sie selbst tun. Dies nennt man Projektion.
Die Redakteure unserer Seite haben die Lügen satt. Als SOTT.net startete, gehörte sie zu den ersten vollständig unabhängigen und unparteiischen Internetmedien der Welt. Die im hohen Maße zentralisierten und kontrollierten Massenmedien benehmen sich der wirklichen freien Presse gegenüber aggressiv, weil wir den Job machen, den sie tun sollten und tun würden, wenn da nicht die Tatsache wäre, dass sie ganz und gar den westlichen Regierungs- und Unternehmensinteressen verpflichtet sind, welche beständig versuchen, die Bevölkerung unwissend und ängstlich zu halten. Für sie geht es bei Journalismus um die Gewinnmaximierung für die Aktionäre und die räuberischen Ziele der "Marktwirtschaft". Als gemeinnützige Organisation sehen wir die Dinge anders: mit unserem Forschungsprojekt wollen wir die Leistungsfähigkeit und Ergebnisse der Forschung in den wissenschaftlichen und soziokulturellen Fachgebieten unterstützen, um Lösungen für das Leid und Elend der Menschheit voranzubringen.

Als gemeinnützige Organisation können wir der Gesellschaft nur wirklich dienen, wenn wir nicht an das Diktat von globalen Unternehmen und anderen übelwollenden politischen Kräften gebunden sind. Nur auf diese Weise können wir frei sein um die Wahrheit aufzudecken und zu teilen, welche im dominierenden weltweiten Diskurs dringend fehlt. Wir verstehen heute die Anwendbarkeit von dem, was George Orwell vor vielen Jahrzehnten schrieb: nämlich "In Zeiten universeller Täuschung ist das Aussprechen der Wahrheit ein revolutionärer Akt." Sind wir Revolutionäre? Nein. Obwohl wir diesen Menschen als Revolutionäre erscheinen können, die ihren Lebensunterhalt damit verdienen, Lügen zu verbreiten.

Dieser Artikel ist eine Übersetzung des Originals auf fi.Sott.net.