Der Vorsitzende der Staatsduma (Unterhaus), Sergej Naryschkin, hat die europäischen Parlamentsabgeordneten aufgerufen, die in den zurückliegenden 20 Jahren gesammelten Erfahrungen der gegenseitigen Annäherung zu bewahren.
Sergej Naryschkin
Wie er am Mittwoch in der Tageszeitung „Rossijskaja Gaseta“ schreibt, ist Russland der engste Verbündete der europäischen Länder bei der Wiederherstellung der Dominanz des Rechts, der Bürgerfreiheiten und der humanistischen Werte.


„Das Fazit der seit zwei Jahren andauernden sinnlosen Konfrontation ist offensichtlich. Sie hat die Länder geschwächt, die traditionsgemäß als zivilisiert bezeichnet werden, während Nationalismus und Terrorismus praktisch überall im Aufstieg sind. Nur der Blinde sieht nicht, dass die Demokratie selbst gefährdet wird. Sie wird heute in erster Linie von Massenarmut, aggressiver Ungebildetheit und Obskurantismus gefährdet.“


Russland sei als ein Land mit traditionsgemäß hohem Bildungsstand und kulturellen Niveau ein natürlicher Verbündeter der europäischen Länder bei der Wiederherstellung des Rechts, der Bürgerfreiheiten und der humanistischen Werte. „Es genügt, unsere Verfassung zu lesen und sich an die Geschichte zu erinnern, um das zu verstehen. Man sollte auch unsere einmaligen Erfahrungen bei der Durchsetzung der zwischenethnischen Harmonie und des interkulturellen Dialogs sehen, zu dem das von Migrantenwellen erschreckte Europaparlament erst jetzt verspätet aufruft.“


„Unsere Partner haben mit einem Schlag alle gemeinsamen Errungenschaften der letzten 20 Jahre in Gefahr gebracht: Harmonisierung der Rechtssysteme und die bereits geschaffenen Drehscheiben des politischen Dialogs, gegenseitiges Vertrauen, steigenden Tourismus, nie dagewesene enge kulturelle und wirtschaftliche Zusammenarbeit, die das ganze Europa konkurrenzfähiger gemacht hat. Deshalb werde ich nicht müde, meinen europäischen Kollegen zu sagen: Hören Sie auf, den Feind dort zu suchen, wo es ihn nicht gibt. Schauen Sie lieber in die Richtung, von der die Gefahr für die fundamentalen gesamtmenschlichen Werte ausgeht.