Der Verfall der Rohstoff-Preise zwingt Russland zur Senkung der Militär-Ausgaben. Die russische Regierung plant eine Senkung des Militär-Etats um fünf Prozent.


Putin Waleri Gerassimow
© EPA/ALEXEY DRUZHININ / SPUTNIK / KREMLIN POOLRusslands Präsident Wladimir Putin mit seinem Generalstabschef Waleri Gerassimow, Dezember 2015 in Moskau.
Russland will seine Rüstungsaufträge in diesem Jahr offenbar als Reaktion auf die Wirtschaftskrise zurückfahren. Der Chef des staatlichen Rüstungskonzerns Rostec, Sergej Tschemesow, sagte in einem am Freitag veröffentlichten Interview des Wall Street Journal, er gehe von einem Rückgang von zehn Prozent aus. Bereits jetzt sei ein Minus spürbar.


Die Nachrichtenagentur Ria hatte am Wochenende berichtet, die Krise zwinge die Regierung in Moskau zu Einschnitten im Wehretat. Das Verteidigungsministerium wolle seinen Haushalt in diesem Jahr um fünf Prozent kürzen. Dies wäre der größte Einschnitt seit Beginn der ersten Amtszeit von Präsident Wladimir Putin im Jahr 2000. Die Ausgaben zur Modernisierung der Streitkräfte waren unter Putin kräftig gestiegen.


Allerdings kann sich auch das russische Militär offenbar nicht den Folgen der schweren Rezession in dem rohstoffreichen Land entziehen. Die Wirtschaft leidet unter dem Ölpreisverfall und der Baisse auf dem Rohstoff-Sektor. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vorigen Jahr um 3,7 Prozent. In diesem Jahr wird ein Minus von einem Prozent erwartet. Vor diesem Hintergrund hatte das Finanzministerium gewarnt, dass Russland sich eine Fortsetzung der Aufrüstung im bisherigen tempo nicht mehr leisten kann und Einsparungen quer durch die Ministerien von zehn Prozent gefordert.