Bei dem fünften Unfall in wenigen Jahren verseucht die Pipeline die umliegenden Felder. Die Pipeline verbindet die extrem umweltschädliche kanadische Teersandförderung mit den Raffinerien in Illinois und Oklahoma. Anwohner befürchten Schäden am Grundwasser.
Erdölverseuchung, Pipeline Unfall
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Am Donnerstag traten nach Angaben des Unternehmens Transcanada etwa 16.800 Liter Rohöl aus einem Leck der berühmten Keystone-Pipeline aus. Die undichte Stelle wurde von Bauern im Bundesstaat South Dakota entdeckt. Das zuständige Unternehmen musste den gesamten Transport durch die Pipeline stoppen.

Nach Schätzungen der Firma traten bis zu 400 Barrel Öl-Äquivalent aus. Das Unternehmen begann die betroffenen Felder in der Nähe der Stadt Freeman in South Dakota auszuheben. Zudem müssen etwa 100 Meter Rohr freigelegt werden. Zur Zeit sind etwa 100 Arbeiter auf der Baustelle rund um die Uhr tätig. Das eigentliche Loch haben sie laut Medienberichten noch nicht lokalisieren können.

„Die Schätzung über den Umfang haben wir am Vormittag an das National Response Center (NRC) und die Pipeline and Hazardous Materials Administration (PHMSA) weitergeleitet. Sie basieren auf den bisher ausgegrabenen 100 Metern“, so ein Unternehmensvertreter.

Elizabeth Lone Eagle, eine offizielle Vertreterin des Staates South Dakota, ist insbesondere darüber besorgt, dass das Leck in unmittelbarer Nähe zu den Flüssen James und Missouri liegt. Sie befürchtet, dass eine „Grundwasserkontamination auf die Orte Yankton, Vermillion, und Sioux City zukommt, den ganzen Weg flussabwärts“, zitieren sie lokale Medien.

Es handelt sich bereits um das fünfte bekannte Leck in der Keystone-Pipeline. Die Verbindung, die auch unter dem Namen Transcanada-Pipeline bekannt ist, transportiert leichtes und schweres Rohöl aus dem kanadischen Bundesstaat Alberta zu den Raffinerien in Illinois und Oklahoma.

Damit ist sie eine der wichtigsten Export-Verbindungen für die Teersand-Förderung in Kanada. In den Bundestaaten Dakota, Nebraska, Kansas und Missouri nimmt sie ebenfalls Rohöl auf. Die Keystone-Pipeline kann 550.000 Barrel oder rund 23 Millionen Gallonen täglich transportieren.
kanadische Ölexporte und Förderung von Ölsand
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