Die folgenden Beispiele geben Ihnen einen Einblick in die aktuellen Proteste auf dieser Welt, ob in USA, Spanien, Italien, Iran oder Ägypten, Malta, Pakistan, Island oder Frankreich - überall auf der Welt kommt es zu Protesten.
Immer mehr neue Bewegungen entstehen. In einigen Ländern mussten die Regierungsoberhäupter zurücktreten, in vielen Ländern wird gegen die Korruption demonstriert.
USA
In USA entsteht eine neue Bewegung, die sich mit der Occupy Wallstreet vergleichen lässt. Diese Bewegung fordert ein Ende der Einflussnahme durch Geld auf die Politik. Diese Proteste fanden vom 2. bis zum 11. April und in Form von Sit-ins vom 11. bis zum 18. April statt. Mehr dazu auf der Seite: http://www.democracyspring.org/ und http://democracyawakening.org/events/monday/ Am Montag wurden 400 Demonstranten verhaftet, als sie in Washington D. C. friedlich demonstrierten. .
In USA gibt es Proteste gegen neue Gesetze, die den Schutz sexueller Minderheiten verbieten und Homosexuellen Dienstleistungen verweigern
Ein Gesetz North Carolinas, auch als „Bathroom Law“ oder HB2-Gesetz bekannt, schreibt Transsexuellen vor, welche Toilette sie zu benutzen haben. Sogar Stars wie Bruce Springsteen teilte in einem Statement über Facebook mit, dass er sein für den 10. April angekündigtes Konzert in Greensboro im US-Bundesstaat North Carolina aus Protest absagt. Auch Ringo Starr und Pearl Jam sagten ihre Konzertreise nach North Carolina ab.
Das im März in Kraft getretene Gesetz schreibt vor, dass Transgender nur solche öffentlichen Toiletten benutzen dürfen, die dem in ihrer Geburtsurkunde genannten Geschlecht entsprechen. Es untersagt außerdem den Kommunen des südlichen Bundesstaats, eigene Verordnungen zum Schutz von sexuellen Minderheiten bei der Nutzung von WCs und anderen öffentlichen Einrichtungen zu erlassen.
Weltweiter Protest wegen TPP - Trans-Pacific Partnership-Abkommen
Australien, Brunei, Kanada, Chile, Japan, Malaysia, Mexiko, Neuseeland, Peru, Singapur, USA und Vietnam hatten am 04.Februar 2016 das Trans-Pacific Partnership-Abkommen unterschrieben. TPP- Das schlimmste Freihandelsabkommen aller Zeiten
In Chile zeigen die Menschen ihren Unmut gegen das Abkommen, erst an diesem Wochenende demonstrierten viele Tausende gegen TPP.
Zu Protesten kommt es auch in Mexiko gegen TPP
Auch in Peru gehen Zehntausende auf die Straße gegen TPP
Auch in Japan gehen Tausende auf die Straße
Protest auch in Neuseeland
Dies ist nur ein kleiner Teil der Proteste, die jedes Wochenende gegen das Freihandelsabkommen stattfinden.
Proteste wegen Korruption
Zuerst die Länder, von denen man weniger liest, dass hier Menschen auf die Straße gehen.
Sogar im Iran wird wegen Korruption protestiert. Hier streikten Tausende von Lkw-Fahrern wegen Korruption
Die Panama Papers sorgen weltweit für Wirbel. Auch in Pakistan, hier betrifft esPakistans Premier Nawaz Sharif. Er soll bereits das Land verlassen haben. Tausende Menschen zog es aus Protest auf die Straße. Nawaz Sharif hatte nach der Veröffentlichung zunächst alle Vorwürfe der Geldwäsche zurückgewiesen. Er behauptet, dass seine Kinder im Ausland völlig legitime Geschäfte betreiben. Bis auf weiteres wird der Finanzminister Ishaq Dar die Amtsgeschäfte weiterführen.
Kommentar: Soros und Co. schon wieder: Panama-Papiere von der CIA kreiert, finanziert und fabriziert
Proteste wegen Panamaleaks auch in Malta. Joseph Muscat, seit dem 11. März 2013 Premierminister von Malta, steht in der Kritik. Tausende Malteser forderten auf einer Demonstration den Rücktritt des Premierministers Joseph Muscat. Die Panama-Papiere enthüllten, dass zwei seiner Vertrauten Offshore-Firmen unterhielten.
Am Wochenende protestierten auch wieder Zehntausende Menschen in London gegen die Sparpolitik von Premierminister David Cameron. Die Demonstranten wandten sich bei ihrem Zug durch die Innenstadt vor allem gegen Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen und in der Bildung. Auch Premierminister David Cameron geriet wegen der Panama Leaks in die Kritik. Demonstrationen wegen der Sparpolitik gibt es bereits schon länger:
Island - auch hier gab es Demonstrationen von Tausenden Menschen, Islands Ministerpräsident Sigmundur David Gunnlaugsson trat vor knapp zwei Wochen zurück, nachdem sein Name im Zusammenhang mit den Enthüllungen der Panama Papers aufgetaucht war. Im Herbst soll es nach Protesten gegen die Regierung Neuwahlen geben .
Kommentar:
Bleiben wir in Europa: Hier protestierten in Spanien am Wochenende Zehntausende Studenten. Die Proteste wurden von der Students Union ausgerufen und fanden in Madrid, Barcelona und Valencia statt.
Frankreich: „Nuit Debout“ heißt die Bewegung, „Nacht der Aufrechten“
Seit zwei Wochen protestieren jeden Abend Franzosen gegen soziale Ungerechtigkeit - Aus den Protesten gegen die Reform des Arbeitsmarkts in Frankreich ist eine neue Bewegung geworden. Jede Nacht besetzen die Aktivisten die Place de la République.
Die französische Präsidentschaft stritt zwar ab, dass der ehemalige VW-Personalvorstand Peter Hartz den Präsidenten François Hollande beim Thema Arbeitsmarktreform berate, doch was wäre, wenn der mittlerweile 74-jährige Peter Hartz Frankreich genauso beraten würde, wie er einst Gerhard Schröder beriet? Siehe Gleiche Arbeit - weniger Geld - Peter Hartz und seine Reform
Begonnen hatte alles am 31. März, nach einer erneuten Demo gegen die Reform des Arbeitsrechts. Die Demonstranten beschlossen, einfach nicht nach Hause zu gehen, weiterzumachen, aufrecht zu stehen statt sich kleinzumachen, die Uhren und den Kalender anzuhalten. Seit diesem letzten Tag im März zählen sie die Tage einfach weiter durch. Als werde mit einer neuen Zeitrechnung automatisch eine neue Zeit beginnen.
Brasilien - Seit Monaten gehen Millionen Menschen auf die Straße
Diese Woche fanden in mehr als 70 Städten Brasiliens Demonstrationen zugunsten und gegen die Amtsenthebung von Präsidentin Dilma statt. In Rio de Janeiro demonstrierten am Morgen an der Strandpromenade von Copacabana unter dem Titel „Funk gegen das Impeachment“ nach Angaben der Veranstalter mehr als 50 000 Menschen. Am Nachmittag protestierten die Befürworter der Amtsenthebung an derselben Stelle. In São Paulo gingen laut der konservativen Zeitung Folha de S. Paulo rund 21 000 Menschen unter dem Motto „Es wird keinen Putsch geben“ auf die Straße, 62 000 Menschen demonstrierten gegen die Regierung. Große Demonstrationen gab es auch in Recife und Salvador da Bahia. In Salvador hatte die Landlosenbewegung MST bereits am Samstag Zelte unter dem Wahrzeichen der Stadt, dem Leuchtturm von Barra, aufgeschlagen. Laut der Gewerkschaft CUT nahmen bis zum Sonntagnachmittag 100 000 Menschen an den Protesten gegen die Amtsenthebung der Präsidentin teil, die Militärpolizei sprach von 8000 Demonstranten. In der Hauptstadt Brasília protestierten laut Angaben der Militärpolizei 7000 gegen das Verfahren, 18 000 demonstrierten dafür.
Ägypten
Tausende Demonstranten forderten in Ägypten die Absetzung des Staatschefs Abdel Fattah al-Sisi. Die Polizei setzte Tränengas ein. Es erinnert an 2011.
Nach dem gewaltsamen Tod eines Straßenverkäufers durch Polizeikräfte in Kairo gab es Proteste. Hunderte Menschen gingen in der ägyptischen Hauptstadt auf die Straße. In sozialen Netzwerken zirkulieren Aufnahmen, auf denen zu sehen ist, wie eine Menschenmenge ein Polizeifahrzeug zertrümmert und eine Straße blockiert. Laut Behördenangaben waren drei Polizisten mit einem Verkäufer in Streit geraten. Im Verlauf der Auseinandersetzung habe einer der Polizisten Schüsse abgegeben. Der Mann sei festgenommen worden. - In Ägypten gab es zuletzt mehrere ähnliche Vorfälle mit Polizeikräften.
Grund für die Proteste ist der Plan des Präsidenten Abdel Fattah el-Sisi, die beiden Inseln Tiran und Sanafir im Roten Meer an Saudi-Arabien abzutreten.
Weltweit soziale Unruhen
Wir haben Ihnen einen kleinen Einblick in die weltweiten Unruhen gegeben, die nur in den letzten Wochen stattgefunden haben und jetzt gerade stattfinden.
Von vielen Protesten wird nicht berichtet, nein - der Mensch erfährt nichts davon. Der Mensch soll nichts davon erfahren, denn DAS könnte die Menschen ja auf ganz dumme Gedanken bringen ... The Revolution Will Not Be Televised.
Kommentar: Während es ein gutes Zeichen ist, dass die Menschen auf der ganzen Welt protestieren, wird es auf der anderen Seite problematisch, wenn Leaks wie die Panama Papers von den regierenden Mächten selbst herausgebracht werden, um negative Stimmungen der Bevölkerungen so zu kanalisieren, dass es ihnen nicht gefährlich werden kann, dem Status Quo also wieder einmal gedient wird. Das ist exakt das Problem mit der "grauen Eminenz im Hintergrund", die niemand jemals sieht, doch die die Strippen zieht und durch gezielte Desinformationskampagnen selbst die Protestbewegungen zu lenken versucht.
Ein weiterer Punkt ist natürlich auch die Frage, inwiefern die Proteste wirklich etwas verändern. Nehmen wir einfach das jüngste Beispiel über die erneute Zulassung von Glyphosat in der EU. Es gab zahlreiche Proteste über einen langen Zeitraum hinweg, doch die Regierenden haben dennoch getan was sie wollten. Das soll jedoch nicht bedeuten, dass Proteste nutzlos sind - es könnte jedoch bedeuten, dass noch nicht genug Menschen begriffen haben, dass ausschließlich ihr individuelles Engagement zu einer Veränderung beiträgt - während Wegschauen und Desinteresse ausschließlich den Kräften an der Macht in die Hände spielt. Die, die wegschauen und nichts tun, schneiden sich letztlich ins eigene Fleisch.