Mit einem Großaufgebot von Beamten durchsucht die Polizei derzeit in Berlin und Brandenburg Geschäftsräume und Wohnungen des Pflegedienstleisters Ariadne. Die Mitarbeiterinnen und ihre Patienten mit "russischstämmigem Hintergrund" sollen durch Abrechnungsbetrug einen Schaden von einer Million Euro verursacht haben.


Kommentar: Theoretisch ist das noch harmlos, wenn man vergleicht, was manche Banken unterschlagen und unterschlagen haben. Die wichtigere Frage ist, wie gut wurden die Patienten versorgt?


pflege, rollstuhl
© dpa/Arno Burgi
Das bestätigte eine Sprecherin der Polizei Berlin FOCUS Online.

Demnach werde gegen eine 41 Jahre alte Geschäftsführerin, sieben ihrer Mitarbeiterinnen und zahlreiche Patienten ermittelt, die beim Betrug durch vorgetäuschte Leistungen mitgewirkt haben sollen. Bei allen Beteiligten handele es sich um Menschen mit "russischstämmigem Hintergrund" beziehungsweise um Angehörige ehemaliger Sowjet-Staaten, sagte die Polizeisprecherin weiter.

"Bande mit russischstämmigem Hintergrund"

Die Ermittlungsgruppe Pflegedienste der Berliner Polizei sei seit etwa einem Jahr mit dem Fall befasst. In den Geschäftsräumen von Ariadne in Berlin-Spandau laufe der Einsatz noch immer. Zudem seien 29 weitere Geschäftsräume und Wohnungen in Berlin sowie in Brandenburg durchsucht worden. Im Einsatz waren 115 Polizisten sowie 15 Mitarbeiter von Bezirks- und Sozialämtern. Diesen sei ein Schaden von einer Million Euro verursacht worden.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) hatte kürzlich von einer neuen Dringlichkeit gesprochen, gegen organisierte Betrügereien von Pflegediensten vorzugehen. Die Welt am Sonntag und der Bayerische Rundfunk hatten berichtet, dass vor allem russischstämmige Banden billige Hilfskräfte statt qualifizierter Pfleger einsetzten.

Im Kampf gegen die organisierte Kriminalität in der Pflegebranche fordern die Geschädigten eine konsequentere Strafverfolgung und mehr Kontrollmöglichkeiten. Der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) macht eine Lücke im Gesetz dafür verantwortlich, dass vor allem russische Pflegedienst-Banden die Sozialversicherung jährlich um Summen in Milliardenhöhe schädigen können.

pom