In der Stadt Gaziantep, nahe der syrischen Grenze, ist eine Bombe vor einer Polizeiwache explodiert. Zwei Menschen wurden getötet, es gab zahlreiche Verletzte.
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Bei einer Explosion vor einer Polizeiwache in der südtürkischen Stadt Gaziantep sind zwei Polizisten getötet worden. 13 weitere Menschen, darunter neun Polizisten, sind verletzt worden. Offenbar wurde die Detonation durch eine Autobombe ausgelöst.

Vor dem Polizeihauptquartier der südtürkischen Stadt Gaziantep hat es eine schwere Bombendetonation gegeben. Dabei seien zwei Polizisten getötet und weitere 22 Menschen verletzt worden, berichtet die türkische Nachrichtenagentur DHA unter Berufung auf den Gouverneur der Region Gaziantep, Ali Yerlikaya.

Zu dem Attentat bekannte sich zunächst niemand. Die Bombe sei in einem Auto explodiert. Danach seien Schüsse zu hören gewesen.

In der Stadt Kilis trafen außerdem zwei Raketen einen Parkplatz und den Garten eines Hauses, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete. Dabei wurden vier Menschen verletzt.

IS und PKK in der Nähe der syrischen Grenze

Gaziantep und Kilis liegen in der Nähe der syrischen Grenze. Vor gut einer Woche hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel Gaziantep besucht, um sich ein Bild von der Lage der syrischen Flüchtlinge in der Türkei zu machen. Sie weihte dort ein mit EU-Geldern finanziertes Kinderschutzzentrum ein und sprach mit geflüchteten Kindern.

In der Region agiert der IS, der in Gaziantep-Stadt vor drei Wochen einen IS-kritischen syrischen Journalisten tötete. In der Südosttürkei ist außerdem die PKK aktiv. Gegen die PKK geht die türkische Armee seit Mitte Dezember mit groß angelegten Operationen vor, die allerdings nicht die Stadt Gaziantep betreffen.

Mindestens drei türkische Soldaten getötet

Bei diesen Operationen wurden am Sonntag im Distrikt Nusaybin an der syrischen Grenze mindestens drei Soldaten getötet. 14 Soldaten seien bei dem "bewaffneten Angriff" der PKK verletzt worden, teilte die Armee mit. Die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, die Sicherheitskräfte seien in eine Sprengfalle geraten. In Nusaybin liegt ein Schwerpunkt der Militäroperationen gegen die PKK. Anadolu meldete, in der Grenzstadt Kilis seien am Sonntag erneut Raketen aus Syrien eingeschlagen. Vier Menschen seien verletzt worden.

Insgesamt steigt die Zahl der Anschläge in der Türkei. Im vergangenen Jahr starben mehr als 200 Menschen im ganzen Land durch insgesamt sieben Selbstmordattentate.

Quelle: ZEIT ONLINE, AFP, AP, dpa, ps