Wegen Problemen mit muslimischen Besucherinnen in der Vergangenheit hat das Frauenbad Eglisee im Schweizerischen Basel neue Regeln eingeführt.
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Wie in einer Pressemitteilung mitgeteilt wurde, ist Baden für die Frauen nur noch im Bikini, oben ohne, im Badekleid oder in enganliegendem Ganzkörperbadeanzug, dem sogenannten Burkini, erlaubt. Offiziell verboten seien jedoch nun Straßenkleidung, Baden in Unterwäsche und „weite Burkinis“.

Nötig gemacht hatte die Änderung das Verhalten einiger Badegäste, die laut der Nachrichtenseite Blick offenbar ein „muslimisches Frauenbad“ erwarteten. Sie hätten sich in Straßenkleidung auf dem Rasen aufgehalten und dort sogar Picknicks veranstaltet und Wasserpfeife geraucht.

Gleichzeitig hätten sie sich über die Frauen, die oben ohne baden, und das teilweise männliche Personal des Bads beschwert. Demnach kamen viele der schwierigen Besucher aus dem nahen Elsass.

„Parkartige Zustände“ im Frauenbad

Auch die körperbedeckende Bademode der muslimischen Besucher sorgte für Probleme. Während enganliegende Burkinis weiterhin erlaubt sind, hätte man die weiten Burkinis nicht mehr von Straßenkleidung unterscheiden können, so der Leiter des Sportamts Basel-Stadt, Peter Howald, gegenüber Blick. Aus hygienischen Gründen hätte man deshalb ein Verbot aussprechen müssen. Badegäste hatten sich demnach über die teilweise „parkartigen Zustände“ im Bad beschwert. Es gilt nun offiziell als Ruhezone.

Des Weiteren sei der Zutritt nur noch für Frauen ab 16 Jahren erlaubt. Lediglich Säuglinge bis zum Krabbelalter dürfen mitgenommen werden. Zuvor hatten die muslimischen Frauen offenbar oft ihre Kinder mitgebracht und dann Familienpicknicks veranstaltet. Für das Baden mit Kindern stehe aber das Planschbecken und das Familienbad mit Spielmöglichkeiten zur Verfügung.

Handgreiflichkeiten und Polizeieinsätze

„Wir setzen alles daran, dass wir Sommer eine friedliche Saison erleben können“, so Sportamtsleiter Howald gegenüber Blick. Zuletzt hatte es nämlich arge Probleme gegeben. Demnach kam es zu Handgreiflichkeiten mit dem männlichen Personal und sogar zu Polizeieinsätzen. In Zusammenarbeit mit der Basler Muslim-Kommission sollen die neuen Regeln nun auch den Musliminnen, die nicht deutsch sprechen, erklärt werden. Auch zusätzliches Sicherheitspersonal wurde eingestellt.

Auch in Deutschland gibt es immer öfter Konflikte zwischen Badbetreibern und gläubigen Muslimen. Zuletzt hatte ein Wählerbündnis in Duisburg einen Antrag auf getrennte Schwimmzeiten für Muslime und Nicht-Muslime in öffentlichen Bädern gestellt. Die Stadt lehnte diesen ab, denn er laufe der Integration zuwider. Auch die Zulassung von Burkinis in Schwimmbädern ist immer wieder ein Streitthema in den Kommunen.