Wladimir Putin hat am Freitag beim 20. Internationalen Wirtschaftsforum eine Ansprache gehalten und anschließend an einer Podiumsdiskussion teilgenommen. Sputnik hat die zehn markantesten Aussprüche des russischen Präsidenten zusammengefasst.

Putin
© Sputnik/ Vladimir Astapkovich
Die einzige Supermacht

„Die USA sind eine Großmacht, vielleicht die einzige Supermacht heutzutage. Wir akzeptieren das und wollen mit Washington zusammenarbeiten.“ Obwohl Russland, wie auch die ganze Welt, starke USA brauche, lasse es sich allerdings nichts vorschreiben.

Die Sanktionen treffen Europa, aber nicht die USA

Die westlichen Sanktionen gegen Russland wie auch die russischen Gegensanktionen haben gar keine Auswirkung auf die USA. „Die Amerikaner sagen ihren Partnern, sie müssen sich gedulden. Aber wozu? Das kann ich nicht verstehen“.

Westen pfeift auf Russland

„Die Sowjetunion gibt es nicht mehr, der Warschauer Pakt hörte auf zu existieren. Dennoch expandiert die Nato-Infrastruktur immer weiter. (...) Wozu muss die Nato-Infrastruktur immer näher an die russischen Grenzen? Nun wird schon Montenegro aufgenommen. Wer bedroht jetzt Montenegro?


Kommentar: Eindeutig die NATO...


Russland will keinen Kalten Krieg, doch der kann möglich werden

Die Osterweiterung der Nato und der einseitige Rücktritt der USA vom Raketenabwehrvertrag, der das strategische Gleichgewicht garantiert hatte, kritisierte Putin als eine „absolut ignorante Haltung gegenüber unseren Positionen. In Bezug auf alles“. Er mutmaßte, dass die Nato immer nach einem äußeren Feind suche, um die eigene Existenz zu rechtfestigen. Russland habe eine ganz andere Logik: Suche nach Kompromissen. Wenn aber die Nato ihr Potenzial vor Russlands Grenzen aufstocke, könnte es zu einem neuen Kalten Krieg kommen.

Wir sind nicht nachtragend

„Nicht Russland ist am jetzigen Zerwürfnis und den aktuellen Problemen schuld (...) Alle unsere Handlungen waren immer ausschließlich eine Antwort. Aber wir sind nicht nachtragend, wie der Volksmund sagt. Wir sind bereit, unseren europäischen Partnern entgegenzukommen. Das kann aber keinesfalls eine Einbahnstraße sein.“


Kommentar: Und wieder zeigt Putin Größe...


Das ist nicht unser Bier, wie die Deutschen sagen

Auf die Bitte des Moderators, die von Putin geäußerte Meinung, Trump sei ein "hervorragender, talentierter und sehr kluger Mensch" zu kommentieren, sagte der Präsident: „Warum verdrehen sie alles? Ich sagte lediglich, dass Trump eine auffallende Persönlichkeit ist. Stimmt das nicht? Weiter habe ich ihn nicht charakterisiert (...) Wir wollen niemanden anpreisen. Das ist nicht unser Bier, wie die Deutschen sagen.“

Wie konnten Hunderte Russen Tausende Engländer „verdreschen“?

„Die Prügelei der russischen Fans mit den englischen war eine große Sauerei“, sagte Putin, auf die Gewalt bei der Fußball-EM in Frankreich angesprochen. „Das ist sehr traurig“, Und weiter: „Ich verstehe zwar immer noch nicht, wie zweihundert unserer Fans mehrere tausend Engländer verdreschen konnten. Aber die Behörden müssen gegen alle Täter, sowohl die russischen als auch die englischen, gleich vorgehen.“

Des Westens Gier nach bunten Revolutionen führte zum Chaos

„Die westlichen Länder unterstützten verschiedene bunte Revolutionen, darunter den so genannten arabischen Frühling, frenetisch. Wie viele positive Bewertungen der damaligen Ereignisse haben wir gehört? Wozu hat das alles geführt? Zum Chaos.

Geopolitische Spannungen können sich verschärfen

„Die aktuelle geopolitische Spannung hängt in gewissem Maße mit der Ungewissheit in der Wirtschaft sowie mit der Erschöpfung vorheriger Wachstumsquellen zusammen. Es besteht das Risiko, dass sie sich verstärken oder gar künstlich provoziert werden kann.“

Ich habe mit ihr nicht gearbeitet, fragen Sie Lawrow

„Ich habe mit Bill Clinton gearbeitet, aber nur für eine kurze Zeit. Und wir hatten sehr gute Beziehungen. Ich kann sogar sagen, dass ich ihm für einige Momente dessen dankbar bin, wie ich in die große Politik einstieg“. Was jedoch die Ex-First Lady und heutige US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton betreffe, so sollten alle Fragen an den russischen Außenminister Sergej Lawrow gerichtet werden. „Ich kann darüber nichts sagen. Im Gegensatz zu Lawrow habe ich nicht mit ihr gearbeitet.“