Das Internationale Olympische Komitee (IOC) kann womöglich das gesamte russische Team von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro ausschließen, wie Spiegel Online unter Berufung auf Teilnehmer des für den 21. Juni angesetzten Olympiagipfels in Lausanne berichtet.

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© AFP 2016/ J. P. Engelbrecht
Gipfelteilnehmer hätten erklärt, dass durchaus die Frage auf der Agenda stehen werde, „ob das russische NOK komplett oder zumindest weitere Sportarten auszuschließen seien“. Die Tagesordnung für den Gipfel lege allerdings der IOC-Präsident fest, welcher sich hohen Sportfunktionären zufolge zuvor mit Russlands Präsident Wladimir Putin beraten wolle. „Bach und Putin sind sich geradezu freundschaftlich verbunden“, schreibt Spiegel Online.

Am Samstag hat das IOC-Exekutivkomitee in einer Telefonkonferenz erklärt, dass es „die Position des IAAF voll und ganz respektiert“ und die Kriterien für die Nominierung von Sportlern für internationale Wettkämpfe, darunter Olympische Spiele, zur Kompetenz der zuständigen internationalen Föderation gehörten.

Der Rat des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF hatte am Freitag die Disqualifikation der Gesamtrussischen Leichtathletik-Föderation (ARAF) in Kraft gelassen. Das russische Leichtathletik-Team wird demnach von den internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen.

Im November 2015 hatte die Kommission der Welt-Antidopingagentur WADA auf einer Pressekonferenz in Genf Russland zahlreiche Verstöße gegen die Anti-Doping-Regeln vorgeworfen und dem Leichtathletikverband IAAF ein Startverbot für alle russischen Leichtathleten empfohlen.


Kommentar: Und wieder auf die Russen... Glaubt den wirklich irgendjemand dass etwas derartiges nicht auch in anderen Ländern wie der USA und Deutschland passiert? Der Russe muss hier wieder als Sündenbock herhalten, weil Putins Regierung den Psychopathen Eliten im Westen ein Dorn im Auge ist:

Grund für den Skandal sind nach WADA-Darstellung Manipulationen von Sportlerproben durch die russische Anti-Doping-Agentur RUSADA. Das soll unter der Aufsicht des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB erfolgt sein. Wenige Tage vor der WADA-Prüfung hatte Georgij Rodtschenkow, damals Mitarbeiter des russischen Doping-Kontroll-Büros, 1417 Proben russischer Sportler vernichtet. Allerdings wohl kaum, um den Ruf seines Landes, sondern allein seine eigene Haut zu retten und seine eigene Verwicklung in die Doping-Affäre zu vertuschen.

Nach der Veröffentlichung des WADA-Berichtes hat Rodtschenkow seinen Posten verlassen, Anfang 2016 ist er in die USA ausgereist.