Nach Angaben der ukrainischen Staatsanwaltschaft sind auf den Handys führender Mitglieder des Tornado-Bataillons Videoaufnahmen von Vergewaltigungen minderjähriger Mädchen im Donbass gefunden worden. Dafür soll das Bataillon extra einen "Folter- und Sex-Keller" eingerichtet haben. Die Militärstaatsanwaltschaft wirft dem Innenminister der Ukraine Mitverantwortung für die Taten vor, da der Kommandant zuvor zum "Helden der Ukraine" ernannt worden war und unter Befehl seines Ministeriums stand.
vermummte Soldaten
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Den Mitgliedern der Tornado-Einheit wird laut ukrainischer Staatsanwaltschaft Entführung, Folter, Vergewaltigung und Plünderung vorgeworfen. Außerdem sollen sie einen Gefangenen unter Todesdrohungen dazu gezwungen haben, einen Mitgefangenen zu vergewaltigen.

Während der Beweisaufnahme wurden die Handys der Verdächtigen untersucht. Dabei kamen Videos zutage, die Vergewaltigungen an minderjährigen Mädchen aufzeigen.
"Bei der Festnahme der Kommandeure wurden ihre Handys beschlagnahmt. Es befand sich beängstigendes Filmmaterial darauf. Aufnahmen von Sexorgien und Vergewaltigungen", sagte Tetjana Tschornowol, Mitglied des ukrainischen Parlamentes, in einem Interview mit dem ukrainischen Sender "112".

Die Aufnahmen zeigen nach Darstellung der Abgeordneten auch schreiende Babys:
"So wie ich das verstehe, wurden die Mütter unter Androhung der Ermordung ihrer Babys dazu gezwungen bei den Sexorgien mitzumachen. Darüber hinaus gab es Vergewaltigungen minderjähriger Mädchen."
Tschornowol kam nach Sichtung des Filmmaterials zu dem Schluss:
"Sie [die Kommandeure] sind keine Menschen, das sind Tiere."
Nach bisherigen Untersuchungsergebnissen installierte das Tornado-Bataillon eine Folterkammer im Keller eines lokalen Schulgebäude in der Ostukraine.

Die Tornado-Einheit wurde im Oktober 2014 als eine 150 Mann starke Truppe gebildet. Sie sollte in der Ostukraine auf Seiten der Kiewer Regierung kämpfen und unterstand offiziell der Polizei. Der Kommandeur Ruslan Onischenko war mehrmals vorbestraft, bevor er als Kommandant des Bataillons zum Helden der Ukraine wurde, um dann wegen seiner Verbrechen wieder im Gefängnis zu landen.

Die Militärstaatsanwaltschaft wirft deshalb auch Arsen Awakow, Innenminister der Ukraine, die Mitverantwortung für die Taten vor.

Laut UN-Angaben sind seit Beginn der Auseinandersetzungen 9.500 Menschen getötet und über 22.100 verletzt worden.