dopingvorwürfe russland,internationale doping-behörde
© Reuters/Christinne Muschi
Der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes, Alfons Hörmann, ruft zum völligen Ausschluss Russlands aus Olympia auf, sollten sich die Doping-Vorwürfe bestätigen. Dies sagte er in einem Interview gegenüber der "Welt am Sonntag".

Demnach sieht Hörmann die Notwendigkeit, ein „klares Signal“ zu senden, dass Sport mit Doping nicht funktionieren könne.

Falls sich bestätigen sollte, „dass es in Russland Staatsdoping gegeben hat“ und, dass die offiziellen Institutionen in Russland daran beteiligt waren, so habe „das russische Nationale Olympische Komitee damit gegebenenfalls eindeutig gegen die IOC-Charta verstoßen“, betonte Hörmann. Damit sei ein Ausschluss Russlands von den olympischen Spielen in „Pyeongchang und gegebenenfalls auch für Tokio“ unumgänglich.

Bei solch harten Verstößen gegen die IOC-Charta müsse eine Nation „die härteste Form der Strafe erfahren”, so Hörmann weiter.

Auch den Auftritt der russischen Mannschaft bei den olympischen Spielen im letzten Jahr halte er für falsch. „Die Mannschaft Russlands hätte niemals unter diesen Gegebenheiten und in dieser großen Mannschaft dort auflaufen dürfen”, so der Funktionär. Der Auftritt der russischen Mannschaft sei für „die Außenwirkung des Weltsports“ schädlich gewesen.

Der kanadische Anwalt Richard McLaren hatte am 9. Dezember den zweiten Teil seiner Ermittlungen im Auftrag der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) vorgestellt. Darin behauptete er, mehr als 1000 russische Sportler hätten wenigstens von 2011 bis 2015 zu einem staatlich angelegten Dopingsystem gehört.