• Demonstranten versuchen Thügida-Demonstration in Sonneberg zu blockieren
  • Thüringer Polizei setzt Pfefferspray gegen Sitzblockade ein
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© Lionel C. Bendtner
Zu einem brutalen Pfefferspray-Einsatz kam es am Freitag durch die Polizei im südthüringischen Sonneberg am Rande einer Demonstration der rechtsextremen Vereinigung "Thügida". Junge Gegendemonstranten versuchten den Aufmarsch der Rechten mit einer Sitzblockade zu stoppen. Daraufhin setzten Thüringer Beamte laut Augenzeugen unvermittelt Pfefferspray ein. Dieses traf die friedlich Demonstrierenden mit voller Wucht im Gesicht.

Der Vorfall ereignete sich gegen kurz nach 19 Uhr in der Coburger Allee. Die Gegendemonstranten blieben nach dem Pfefferspray-Einsatz zum großen Teil sitzen, wurden dann aber von der Straße gezogen und teilweise wohl auch geschlagen. Aufrufe zum Verlassen der Straße soll es keine gegeben haben. Ob sich die Demonstranten anschließend ärztlich behandeln lassen mussten, ist unklar.

Pfefferspray-Einsatz in Sonneberg - Polizei beschreibt Demo-Verlauf als friedlich

Der Thügida-Aufmarsch musste aufgrund der Sitzblockade etwa zehn Minuten stehen bleiben und hatte bis dahin etwa die Hälfte seiner Aufzugsstrecke absolviert. Eine offizielle und ausführliche Stellungnahme der Thüringer Polizei zu dem Vorfall gib es bislang nicht. Ein Beamter der örtlichen Polizeidienststelle sagte jedoch gegenüber Thüringen24, dass er von seinen Kollegen mitgeteilt bekam, dass die Demonstrationen friedlich verliefen. An dem Aufzug von "Thügida" nahmen etwa 70 Personen teil. Laut der Mobilen Beratungsstelle in Thüringen (Mobit) beteiligten sich rund 150 Menschen an den Protesten gegen Demonstrationszug der Rechtsextremen.

Die erste Reaktion der Polizei Thüringen auf den Pfefferspray-Einsatz in Sonneberg


Update: Inzwischen ist klar, dass der Vorfall ein Nachspiel haben wird. Die Polizei ermittelt und die Politik hat Fragen.