US-Offensive gegen Syrien
© Reuters
Der US-Angriff auf einen Militärflughafen nahe Homs ist nur ein Teilakt einer umfassenden Strategie Washingtons, an deren Ende eine Teilung Syriens stehen soll. RT Deutsch beruft sich bei seinen Recherchen auf hochrangige Quellen aus Politik und Militär.

Die US-Marine hat 59 Marschflugkörper auf eine Luftwaffenbasis der syrischen Armee abgefeuert. Dies dürfte nur der Auftakt zu einer viel weitreichenderen Offensive sein, die im kriegsgeschüttelten Land vollendete Tatsachen schaffen soll.

Die USA haben die Luftangriffe gezielt vorbereitet, sie wollen das Land teilen, neue Einflusszonen in Südsyrien einrichten und diese mit US-Verbündeten in Nordsyrien verbinden. Recherchen von RT Deutsch haben deutliche Anhaltspunkte zutage gefördert, die eine solche Vorgehensweise als außerordentlich wahrscheinlich erscheinen lassen.

Der Syrien-Analyst des Atlantic Councils, Faysal Itani, machte sich keine zwei Tage vor dem ersten direkten Angriff der Vereinigten Staaten gegen Syrien zum einflussreichen Befürworter einer militärischen Intervention. In einem Beitrag in Form eines Interviews tadelte Itani die vorherrschende Rolle Russlands in Syrien:

"Der Hauptgrund, warum es uns nicht gelungen ist, [das Land zu dominieren], ist, weil eine andere Partei im Konflikt in einer viel besseren Lage ist."

Unter diesem Eindruck fordert der Atlantic-Council-Analyst ein härteres Durchgreifen Washingtons. Er sagte:

"Das lässt einzig eine militärische Option übrig oder eine militärische Option kombiniert mit Diplomatie. Wir müssen entweder einen militärischen Stellvertreter aufbauen, der richtig kämpfen kann, oder als USA und unsere Verbündeten selbst etwas im Land machen."


Kommentar: Also eine Aufforderung, Russland durch dieses offensive Verhalten gegen Assad in Syrien indirekt auszubooten. Die Intervention Russlands dort hat den Vereinigten Staaten nie geschmeckt - wurde damit doch ihrer inhumanen Agenda gegen den Karren gefahren.



Bezüglich einer neuen US-Rebellenmiliz im Stile der so genannten Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) unter Führung der kurdischen YPG, die gegründet werden könnte, skizzierte Itani ein Anforderungsprofil. Diese müsse "Territorium erobern, um dieses in eine sichere Zone zu verwandeln, und echte rote Linien für das Regime zu ziehen".


Kommentar: Dazu das Zitat eines kürzlich bei de.sott.net übersetzten Artikels:
Seit dem gescheiterten Putschversuch sind die Beziehungen zwischen Russland und der Türkei stärker geworden. Wie es während der letzten Behind the Headlines SOTT Radio Show aufgebracht wurde: falls die Mehrheit der Türken in der Türkei und außerhalb bei dem Referendum mit 'Ja' stimmt, wird das mehr Macht für Erdogan bedeuten und somit ein besseres Vermögen, alle verbleibenden oder scheinbaren Agenten der 5. Kolonne auszuschalten, die versuchen könnten, (1) die Beziehung der Türkei mit Russland zu sabotieren (wie sie es mit dem Abschuss des russischen Kampfflugzeugs versuchten), (2) einen weiteren Putsch zu veranstalten, (3) die Kurden zu benutzen, um ein Kurdistan in Nord-Syrien und dem Süden der Türkei zu schaffen - ein neues Land, das vom Westen kontrolliert würde und als eine Barriere gegen iranischen und russischen (Energie-) Einfluss in der Region dienen würde, und (4) Terrorismus und Chaos über das türkische Volk zu bringen.
Das Referendum findet am 16. April statt. Den Drahtziehern der Agenten der 5. Kolonne dürfte die Zeit unter den Nägeln brennen. Ob und inwiefern der "syrische" Gasangriff unter Falscher Flagge und die jüngste US-Militärintervention auch damit im Zusammenhang steht, könnte sich noch zeigen.


In einer Diskussionsrunde in den sozialen Medien am späten Donnerstagabend werteten hochrangige US-amerikanische Sicherheits- und Nahostanalysten den Beitrag Faysal Itanis aus, der außerdem noch von einer "israelischen Option" in Syrien sprach.

Dabei tat sich ein Analyst mit Vergangenheit im Dienste des US-Militärgeheimdienstes DIA in besonderer Weise hervor. Die Defense Intelligence Agency ist ein militärischer Nachrichtendienst der Vereinigten Staaten, der als Dachorganisation der Nachrichtendienste der vier Teilstreitkräfte Army, Navy, Air Force und Marine Corps dient. Auf die Forderung in der Konversation, russische Bomber in Syrien abzuschießen, erwiderte der ehemalige Mitarbeiter des DIA, dass Abschüsse "helfen würden".

Dabei erläuterte der Verteidigungsanalyst, dass "von zwei interventionistischen Herangehensweisen Gebrauch gemacht werden sollte: indirekten und direkten. Eine von beiden oder beide gleichzeitig könnte benutzt werden. Es ist eine Frage des Willens und des Risikos".


Im weiteren Gespräch sagte der ehemalige dekorierte DIA-Mitarbeiter, der heute für eine führende Denkfabrik in Washington als Militäranalyst tätig ist, dass auf die Luftangriffe der USA weitere Schritte folgen würden:

"Zunächst werden die Ergebnisse und Reaktionen des Regimes und seiner Verbündeten bewertet. Es wird Truppenverlegungen geben und die geheimdienstliche Arbeit gegen das syrische Regime wird erhöht."

Quellen aus dem Foreign Office der britischen Regierung in London, die namentlich nicht zitiert werden wollen, informierten am Donnerstag wenige Stunden vor dem US-Militärschlag, dass US-Präsident Trump innenpolitisch unter Druck steht. Sie sagten:


"Trump wird etwas tun müssen. Man kann nicht Präsident Obama 18 Monate lang schwach reden und im ersten Moment der Krise einen Rückzieher machen. Alles, was unterhalb einer militärischen Antwort liegt, wird als schwach gewertet."

Auf die Frage, ob eine weitere Eskalation droht, sagte die hochrangige Quelle aus dem britischen Außenministerium:

"Ich denke nicht, dass noch mehr kommt. Die Herausforderung ist, eine Eskalation zu vermeiden, aber eine wirklich starke Botschaft an Assad zu schicken, dass das unakzeptabel ist, was er tut."


Kommentar: Assad war schon lange inakzeptabel für das westliche Psychopathen-Regime. Nun fabrizierte man die Giftgas-Geschichte als Anlass, um "klare Tatsachen zu schaffen". So wie es schon 2013 geplant war, doch von Putin verhindert werden konnte - einige Monate, bevor das Maidan-Lügentheater anfing und Russland mit Putin zum personifizierten Bösen stilisiert wurde.


Nichtsdestotrotz seien neue Initiativen am Boden in Syrien gegen die Regierung in Damaskus in Bewegung und im Gespräch. Der britische Nahost-Analyst fügte hinzu:

"Ich denke, es ist eine gute Sache, Gebiete aufzubauen, die nicht mehr unter Kontrolle von Assad stehen. Diese müssen mit den [US-unterstützten und von der Kurden-Miliz YPG angeführten] Demokratischen Kräfte Syriens angebunden werden, die von Norden nach Süden vorrücken. Darüber gab es bereits Gespräche. Die Frage ist die Bereitschaft der Verbündeten."

Im Nahen Osten gilt Israel als engster Verbündeter der USA. Der ehemalige US-Geheimdienstler bemerkte:

"Israel wird sich weitestgehend unabhängig um seine nationalen Interessen kümmern."

Er räumte ein, dass es "womöglich auch Diskussionen und Kontakte gibt" zu Jordanien, um eine gemeinsame Flugverbotszone in Südsyrien als nächsten Schritt aufzubauen.


Eine anonyme Militärquelle mit Sitz im Irak warnte gegenüber RT Deutsch unterdessen vor den Folgen einer militärischen Eskalation in Syrien. Sie sagte:

"Sollte Assad fallen, dann fällt das System und die Staaten Libanon und Jordanien wären als nächste dran."

So wie es scheint, werde Syrien vermutlich geteilt.

"Extremisten werden das Land nicht übernehmen können, wenn das Land stabilisiert wird. Aber was man im Osten mit SDF und anderen Einheiten macht, wird im Westen des Landes nicht klappen. Dort gibt es keine Alternativen", fügte die westliche Militärquelle in Bagdad hinzu.