Ein am Dortmunder Hauptbahnhof entgleister ICE wird wohl noch tagelang für Störungen im Bahnverkehr sorgen. Vor allem Nahverkehrsstrecken sind betroffen - und damit viele Pendler.
entgleister ice
© dpaEin entgleister ICE wird am 02.05.2017 im Hauptbahnhof in Dortmund (Nordrhein-Westfalen) geborgen.
Bahnreisende werden die Folgen des ICE-Unfalls im Dortmunder Hauptbahnhof noch tagelang zu spüren kriegen. "Pendler müssen mit Beeinträchtigungen durch Umwege, Ersatzverkehr und längeren Fahrzeiten rechnen", sagte ein Bahnsprecher. Während der Fernverkehr weitgehend umgeleitet wird, sind vor allem Nahverkehrsstrecken betroffen. Die Strecken zwischen Dortmund und Bochum sowie Dortmund und Witten werden wohl tagelang gesperrt bleiben, hieß es.

Die Gleise zwei bis zehn des Dortmunder Hauptbahnhofs werden derzeit nicht befahren. Die Bahn hat ein Ersatzkonzept mit Alternativhaltestellen in Gelsenkirchen und Herne erarbeitet.

Die beiden hinteren Wagen eines ICE-Zuges waren am Montagabend aus bisher ungeklärter Ursache aus dem Gleis gesprungen, als die Bahn am Wartesteig einfuhr. Zwei der 152 Reisenden im Zug wurden leicht verletzt. Am Dienstagmorgen sollen die Bergungs- und Reparaturarbeiten beginnen.

Die Bahn geht von erheblichen Schäden nicht nur am Zug, sondern auch an den Gleisen aus. Wie schwer beschädigt die Schienen sind, könne aber erst eine Begutachtung zeigen, sagte der Sprecher. Das hauptsächlich betroffene Gleis 10 des Dortmunder Hauptbahnhofs wird wohl tagelang gesperrt bleiben.

Die Deutsche Bahn forderte zwei Spezialkräne an, die die entgleisten Wagen des Fernzugs wieder aufrichten sollen. Der ICE 945 wird dann zur Reparatur in eine Werkstatt gebracht.


Passagiere, die mit dem verunglückten Zug in Richtung Berlin Gesundbrunnen unterwegs waren, konnten ihre Fahrten laut der Bahn mit anderen Zügen noch am Abend fortsetzen. Einige entschieden sich, in Dortmund zu bleiben.

Neben der Bundespolizei suchen auch Ermittler des Eisenbahnbundesamtes nach der Unfallursache. Letztere wollen die Unfallstelle am Dienstagmorgen noch einmal unter die Lupe nehmen.

jus/dpa