Ein heftiges Unwetter rund um Frankfurt hat der Feuerwehr zahlreiche Einsätze beschert und den Verkehr auf Deutschlands größtem Flughafen vorübergehend lahmgelegt. Auch im benachbarten Mainfranken krachte es ordentlich. Besonders betroffen war der Landkreis Aschaffenburg, in dem ein Millionenschaden befürchtet wird. Auch die Deutsche Handball-Nationalmannschaft wurde von dem Unwetter kalt erwischt.
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Im Landkreis Aschaffenburg liefen etliche Keller voll.
Rund 100 Flüge in Frankfurt annulliert

Straßen unter Wasser und Blitze am Frankfurter Flughafen: Ein heftiges Gewitter hat am Donnerstag in Teilen von Hessen und dem benachbarten Bayern den Straßen-, Bahn- und Luftverkehr beeinträchtigt. Auf dem Frankfurter Flughafen wurde für fast zwei Stunden die Abfertigung eingestellt, um die Mitarbeiter auf dem Vorfeld nicht durch Blitzschläge zu gefährden. Davon betroffen war auch die Deutsche Handball-Nationalmannschaft auf dem Rückweg vom siegreichen EM-Qualifikationsspiel in Slowenien. Nach der Landung in Frankfurt saß das Team in der Maschine 90 Minuten lang auf dem Rollfeld fest.

Die Blitz-Warnung auf dem Flughafen wurde gegen 16.00 Uhr wieder aufgehoben. Insgesamt seien rund 100 Flüge annulliert worden, allerdings nicht alle wegen des Unwetters, sagte Dieter Hulick, Sprecher bei der Flughafengesellschaft Fraport. "Den Passagieren empfehlen wir bei so einer Wetterlage grundsätzlich, sich auf den Webseiten der Airlines über mögliche Verspätungen zu informieren."

Dammbruch verhindert - Millionenschaden befürchtetDie Feuerwehr war an 350 Stellen im Einsatz.

Behinderungen gab es auch im Straßen- und Bahnverkehr vor allem im Bereich Offenbach und Hanau. Ein Polizeisprecher in Offenbach sagte, betroffen sei unter anderem der Knotenpunkt Kaiserlei-Kreisel - und damit die Zu- und Abfahrt zur Autobahn 661. Für anderthalb Stunden sei der Kreisel überflutet und damit komplett gesperrt gewesen. "An den meisten anderen Stellen ist das Wasser relativ schnell wieder abgelaufen", sagte ein Sprecher.

Im Landkreis Aschaffenburg im nordwestlichen Bayern führte lang anhaltender Starkregen zu überfluteten Straßen, vollgelaufenen Kellern und abgerutschten Hängen. Der Schaden dürfte in Millionenhöhe gehen, sagte Thomas Rollmann, Sprecher der Kreisbrandinspektion. Verletzt habe sich niemand. "Ich hoffe, dass das so bleibt."

Nach dem schweren Unwetter im Landkreis Aschaffenburg haben am Freitagmorgen die Aufräumarbeiten begonnen. "Wir befürchten einen Millionenschaden", sagte Otto Hofmann von der zuständige Kreisbrandinspektion am Freitag. Hunderte Keller in der Gemeinde Krombach und in Markt Mömbris standen bis zum Morgen unter Wasser. Zudem sei Heizöl aus losgerissenen Tanks ausgelaufen. Feuerwehr und Technisches Hilfswerk mussten nach eigenen Angaben an 350 Einsatzstellen Schlamm und Wasser abpumpen. Einen Dammbruch der Kahl konnten die Helfer in der Nacht verhindern.

Ein Unwetter in dem Ausmaß habe man dort in den vergangenen Jahren nicht gehabt. In der nördlichen Oberpfalz kam in infolge von Starkregen und Hagel zu mehreren Verkehrsunfällen.