Im letztinstanzlichen Prozess wegen des Unglücks mit dem Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" im Jahr 2012 ist Kapitän Francesco Schettino am Freitagabend vom Obersten Gericht in Rom rechtskräftig zu 16 Jahren Haft verurteilt worden.
Francesco Schettino
Francesco Schettino
Rom - Damit wurde die erst- und zweitinstanzliche Strafe von 16 Jahren und einem Monat Haft de facto bestätigt, zu der Schettino 2015 und 2016 verurteilt worden war.

Da das Urteil im "Costa Concordia"-Prozess rechtskräftig ist, muss Kapitän Francesco Schettino nun in Haft. Seine Anwälte versicherten, dass sich der 56-Jährige in der römischen Strafanstalt Rebibbia stellen wird. Der Kapitän wartete an einem geheimen Ort auf die Urteilsverkündung. Er habe seine Wohnung im süditalienischen Meta di Sorrento verlassen, weil er Kontakt zu Journalisten meiden wollte.

Die Rechtsanwälte der Familien der Todesopfer begrüßten das Urteil. Es sei an der Zeit, dass Schettino für sein Verhalten in der Unglücksnacht bezahle, sagten sie. Die Richter des Obersten Gerichts lehnten die Forderung der Staatsanwaltschaft von Florenz ab, die 27 Jahre Haft für Schettino gefordert hatte.

Schettino, der nach dem Unglück im Jänner 2012 einige Tage in Untersuchungshaft und fast sechs Monate unter Hausarrest verbracht hatte, wurden mehrfache fahrlässige Tötung, das vorzeitige Verlassen des Schiffes während der Evakuierung, die Verursachung von Umweltschäden und falsche Angaben an die Behörden vorgeworfen.

apa