Der sogenannte »erste Staat im Weltraum« ist endlich bereit, seine erste Mini-Außenstelle im All zu eröffnen und startet ihren Satelliten in Kürze.
Asgardia
© Asgardia Künstlerischer Entwurf für den ersten Satelliten des Weltraumstaates
Der Plan wurde von Igor Ashurbeyli ins Leben gerufen, einem russischen Unternehmer, Nanowissenschaftler und Mitglied des Aerospace International Research Center sowie des Science-of-Space-Komitees der UNESCO. Ashurbeyli wird dieses Projekt auch leiten und taufte seinen zukünftigen neuen Weltraum- Staat nach einer von Göttern bewohnten Welt aus der nordischen Mythologie »Asgardia«. Grundsätzlich kann sich jeder Erdenbürger für eine Staatsbürgerschaft in Asgardia bewerben, er muss dazu lediglich das dazu benötigte Online-Formular ausfüllen. Schon jetzt haben über tausend Personen Interesse daran gezeigt und den Antrag eingereicht. Doch erst wenn mehr als 200.000 Gesuche für die Asgardia-Staatsbürgerschaft vorliegen, kann bei den Vereinten Nationen (UN) der Antrag auf die Mitgliedschaft eingereicht werden, so Ashurbeyli (wir berichteten).

Zwar soll Asgardia den Status als eigenständiger Staat im All erhalten, doch bisher gibt es keinerlei Pläne für eine derartige, riesige Raumstation, die ihre Bürger aufnehmen könnte. Deshalb sollte zwischen 2017 und 2018 zunächst ein kleiner Satellit in den Erdorbit entsendet werden, der Asgardia symbolisch repräsentiert. Und jetzt ist es wohl soweit, denn wie Tech Radar berichtet, plant Ashurbeyli, den ersten Satelliten namens »Asgardia-1« im August zu starten. Bei der Sonde handelt es sich um einen sogenannten »CubeSat«, einem kostengünstigen Kleinsatelliten mit den Maßen 10 x 10 x 20 cm und einem Gewicht von 2,8 kg. Er soll in seiner Umlaufbahn um die Erde Daten mit sich führen, die von der zukünftigen Bevölkerung der Nation - den Asgardiern - individuell zusammengestellt werden. Welche Daten es letztendlich sein werden, entscheiden die Asgardier selbst. Die ersten 100.000 Menschen, die sich für das Projekt anmelden, können 300 KB an Daten einreichen, die nächsten 400.000 erhalten 200 KB und alle weiteren 100 KB.

„Sechzig Jahre nach dem Start des ersten künstlichen Satelliten, Sputnik, wird unser eigener Weltraum-Satellit Asgardia-1 den Beginn einer neuen Weltraum-Ära markieren, die unsere Bürger in virtueller Form in den Weltraum bringt. Asgardia-1 enthält Daten, die von bis zu 1,5 Millionen Asgardiern kostenlos an Bord des Satelliten gespeichert werden können. Das sind historische Tage, und Ihre Namen und Daten werden für immer in Erinnerung mit der neuen Weltraumnation bleiben, da sie in jeden Satelliten neu installiert werden, den wir neu starten.

Asgardia-1 ist unser erster, kleiner Schritt, von dem wir uns aber erhoffen, dass er noch zu einem riesigen Sprung nach vorne für die Menschheit führen wird. Es wird unser Grundstein sein, von dem aus wir ein Netzwerk von Satelliten erschaffen werden, die dazu beitragen, unseren Planeten vor Asteroiden, Sonneneruptionen, künstlichen Raumschutt und anderen Weltraumgefahren zu schützen", erklärte Ashurbeyli.