Der neue Raketenzerstörer USS John Finn erhöht laut Experten des russischen Portals „rueconomics.ru“ die Bedrohung für China, ist für Russland dagegen ungefährlich. Der Medienrummel rund um die Indienststellung des neuen Schiffes falle zudem in den Rahmen der „Werbestrategie“ des militärisch-industriellen Komplexes (MIK) der USA.

Uboot
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Laut dem Militärexperten Alexander Schilin kann Russland keinen Grund zur Sorge haben, weil die für die US-Technik unsichtbaren russischen U-Boote durchaus in der Lage seien, wenn nötig eine Abfuhr zu erteilen.

„Das Problem besteht aber nicht darin. Der Bau und die Inbetriebnahme dieses Raketenzerstörers erhöht die Gefahr für Drittländer. Die US-Armee ist im Grunde genommen eine Interventionseinheit. Jedes neue Schiff ist dementsprechend nicht auf Abwehr ausgerichtet, sondern auf die Erhöhung des Eroberungspotentials, die Flotte wird für die Lösung von Außenaufgaben entwickelt“, so der Experte.

Schilin ist überzeugt, dass die Indienststellung von USS John Finn in erster Linie die Gefahr für China erhöhe. Gerade auf dieses Land, und nicht auf Russland, sei die aktuelle Verstärkung des US-Militärpotentials gerichtet, so der Experte.

Der Chefredakteur der russischen Zeitschrift Armee und Flotte, Dmitri Scheremetzkij, ist seinerseits der Auffassung, dass das aktive Publizieren der Erfolge des militärisch-industriellen Komplexes (MIK) der USA zur traditionellen Strategie der Amerikaner gehört.

„Ihre Armee ist einfach eine Hollywood-Werbung“, so der Experte. „Die Amerikaner haben aber nie einen richtigen Krieg geführt. Trump schickte seine Flugzeugträger an die Küste Nordkoreas und was nützte das? Erschreckte er sie? Überhaupt nicht“, betonte Scheremetzkij weiter.

Die beiden Experten sind sich zudem einig, dass die Inbetriebnahme der USS John Finn eine Sache und deren Leistungsfähigkeit etwas ganz anderes sei. So habe der vorherige vom MIK entwickelte Raketenzerstörer Zumwalt, der vier Milliarden Dollar gekostet hatte, bereits mehrmals seine Anfälligkeit demonstriert.

Der neue Raketenzerstörer USS John Finn war am Samstag in den USA in Dienst gestellt worden. Die feierliche Zeremonie fand auf der Marinebasis Pearl Harbor (US-Bundesstaat Hawaii) statt.

Der Kommandeur der US-Streitkräfte im Pazifik, Admiral Harry Harris, hatte bei der Zeremonie erklärt, dass das Auftauchen des neuen Schiffes ein Signal für die Verbündeten und die Gegner der USA in der Asien-Pazifik-Region sei, dass Amerika seine eigenen Interessen in diesem Teil der Welt habe. „Die Inbetriebnahme dieses neuen Schiffes zeigt sowohl unseren Freunden als auch unseren Gegnern, dass wir sehr ernsthaft zu dieser Region eingestellt sind“, sagte der Admiral.