Paris Auto Soldaten
In einem Vorort von Paris hat ein Unbekannter Soldaten mit einem Auto angefahren. Sechs Soldaten wurden verletzt. Der Fahrer konnte mit seinem Wagen fliehen, nach ihm wird gefahndet. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen.

Ein Unbekannter ist in einem Vorort von Paris in eine Gruppe Soldaten gefahren. Zwei Menschen wurden nach Polizeiangaben schwer verletzt, vier weitere leicht. Der Fahrer floh mit seinem Wagen geflohen. Nach ihm wird nun gefahndet.

Die Soldaten wurden gegen acht Uhr vor einer Kaserne im Zentrum von Levallois angefahren, wie der Bürgermeister Patrick Balkany im Fernsehsender BFM-TV sagte. Das Auto, ein dunkler BMW, habe in einer Sackgasse vor dem Gebäude geparkt.

Als die Soldaten die Kaserne für eine Patrouille verlassen hätten, habe der Fahrer Gas gegeben und sei auf die Soldaten zugerast. "Es ist alles sehr schnell passiert. Das Auto hat nicht angehalten." Er habe "keinen Zweifel", dass der Fahrer absichtlich gehandelt habe - es handele sich um eine "widerwärtige Aggression".

Paris Auto-Attacke Soldaten Luftbild
© AFPLuftbild vom Tatort in Levallois-Perret

Polizei äußert sich noch zurückhaltend

Die Sicherheitsbehörden äußerten sich etwas zurückhaltender. Ein Polizeisprecher erklärte, es habe so gewirkt, als ob das Fahrzeug die Soldaten eindeutig zum Ziel gehabt habe.

Die französische Verteidigungsministerin Florence Parly sprach von einer "feigen Tat". Der Angriff werde nicht die "Entschlossenheit der Soldaten" mindern, sich für die Sicherheit der Franzosen einzusetzen, erklärte die Ministerin.

Die Übermittlungen übernahm am Mittag die Anti-Terror-Abteilung der Pariser Staatsanwaltschaft. Ermittelt werde unter anderem wegen terroristisch motivierter Mordversuche, teilte sie mit.

Soldaten Teil des Anti-Terror-Kampfs

Die betroffenen Militärs seien in Levallois-Perret zur Bewachung eingesetzt gewesen, teilte die Polizei weiter mit. Der Einsatz sei Teil der Anti-Terror-Operation "Sentinelle" gewesen.

"Sentinelle" (Wache oder Wachposten) wurde nach den islamistischen Anschlägen auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" und einen jüdischen Supermarkt im Januar 2015 in Paris ins Leben gerufen. Die rund 10.000 Soldaten bewachen unter anderem Synagogen, Flughäfen, Bahnhöfe und Touristenattraktionen wie Museen oder den Pariser Eiffelturm.

Dabei werden die Soldaten selbst immer wieder Ziel von Angriffen. Im März war ein Mann am Pariser Flughafen Orly bei einer Attacke auf patrouillierende Soldaten erschossen worden. Im April wurde ein Polizist auf den Pariser Champs-Élysées erschossen.

Mit Informationen von Barbara Kostolnik, ARD-Studio Paris