Protest gegen Polizeigewalt Frankreich
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In mehreren französischen Städten gehen Tausende Menschen gegen Polizeigewalt auf die Straße. Die größte Kundgebung hat in Paris stattgefunden, wo sich am Samstag nach Einschätzungen der Polizei etwa 2300 Menschen versammelten, wie die Agentur AFP meldet.

An den Protesten nahmen unter anderem auch Anti-Rassismus-Gruppen teil. Die Demonstranten trugen Plakate mit der Aufschrift „Gerechtigkeit für Theo“. Bei der Demo auf dem Pariser Platz der Republik kam es Medienberichten auch zu Ausschreitungen. Demonstranten warfen demnach Steine auf Polizisten, die Beamten setzten Tränengas ein. Dreizehn Personen seien vorläufig festgenommen worden. Ein Polizist soll verletzt worden sein.

Auslöser der Proteste war der Fall eines 22-jährigen Schwarzen namens Theo, der vor gut zwei Wochen in der Stadt Aulnay-sous-Bois festgenommen wurde. Der junge Mann soll bei der Festnahme von Polizisten grausam zusammengeschlagen und schwer misshandelt worden sein, und musste danach zwei Wochen lang in einem Krankenhaus behandelt werden. Theo soll unter anderem mit einem Polizei-Knüppel vergewaltigt worden sein.

Die Festnahme wurde von einer Überwachungskamera aufgenommen. Das Video gelangte später in die Hände von Journalisten und löste heftige öffentliche Kritik gegen die Polizisten aus. Interne Ermittlungen der Polizei zu dem Vorfall sollen bereits eingeleitet worden sein.