Erst vor einigen Tagen offenbarte Nordkorea überraschend die Bereitschaft zur Zusammenarbeit und der eventuellen Wiedervereinigung mit Südkorea. Dieser positive Annäherungsversuch der Nordkoreaner an Südkorea wurde jedoch explizit mit der Voraussetzung verknüpft, dass dies ohne die Einmischung dritter Parteien (dabei sind vor allem die USA und ihre Koalition gemeint) geschehen sollte.

Nordkorea
Jetzt fühlt sich der CIA-Direktor Mike Pompeo dazu berufen, diese Befriedung wie erwartet zu stören und als schlechten Schritt darzustellen:
Der CIA-Direktor sieht in den Nuklearwaffenambitionen Nordkoreas mehr als Selbstschutz, diese dienten dem letztendlichen Ziel der Kontrolle eines geeinten Koreas. Pompeo gab zu, dass es noch einige Wissenslücken in Bezug auf Nordkorea gibt. Man wisse nicht, wie sich die Sanktionen auswirken.

Mike Pompeo, Direktor der CIA, äußerte sich am Dienstag zum Dauerthema Nordkorea während einer Veranstaltung des "American Enterprise Instituts" (AEI). In der Ausweitung der militärischen Stärke Nordkoreas sieht er mehr als nur Selbsterhalt:
Es geht um mehr als nur Regime-Erhalt, wir sind deshalb besorgt, er wird [Atomwaffen für] seine konventionelle Truppe nutzen. Wir glauben daran, dass Kim Jong-un über diese Mittel verfügend diese für Dinge über den Schutz des Regimes hinaus einsetzen wird und dass diese dafür da sind, Druck auszuüben, um sein letztendliches Ziel, die Wiedervereinigung der Halbinsel unter seiner Führung, zu erreichen.
Man bemerke: Plötzlich ist das Ziel von Kim Jong-un und seiner Atomwaffen laut der CIA-Propaganda nicht mehr vorrangig die Bedrohung des Westens und vor allem der USA, sondern die Wiedervereinigung der Halbinsel mit Hilfe dieser Atom-Bedrohung. Schon überraschend, wie schnell die CIA plötzlich die Hauptgründe für die Aktionen der Nordkoreaner auf diese Vereinigung ablenkt, nachdem die Regierung in Pjöngjang die Annäherung angekündigt hat.

Die Wiedervereinigung der Koreaner ist der CIA offensichtlich ein Dorn im Auge.

Pompeo erwähnt auch Wissenslücken in Bezug auf Nordkorea. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass er damit folgende Wissenslücken meint, dennoch lohnt es sich diese hier noch einmal aufzulisten: Bezüglich der Wissenslücken gibt sich Pompeo optimistisch:
Wir machen große Fortschritte darin, ein globales Insider-Bild [Nordkoreas] zu erlangen, damit wir einige der Lücken füllen können.
Große Fortschritte? Wie bitte? In was denn, Herr Pompeo? In noch mehr Propaganda und Einmischung in die inneren Angelegenheiten der Koreaner gegen das Völkerrecht vielleicht?
Nordkorea habe seinerseits, so Pompeo, große Fortschritte in der Entwicklung seines Raketenprogramms gemacht. Noch fehle es an den notwendigen Informationen darüber, wie sich die Sanktionen in Nordkorea auswirken würden und welche Entwicklungen des Wandels es im Land gebe.
Sanktionen wegen imaginären und bewusst erfundenen Bedrohungen haben nicht zu positiven Ergebnissen beigetragen, weder in Korea noch in anderen Teilen der Welt. Tatsächlich wurden Sanktionen immer wieder schamlos von der US-Koalition dazu genutzt die Zivilbevölkerung in den betroffenen Ländern auszuhungern und zu quälen und gegen die eigene Regierung aufzuwiegeln.

Auch der Iran ist jetzt plötzlich einer der Gefahren in Bezug auf Nordkorea!
Es gäbe ein "reales Risiko" der Kooperation zwischen Iran und Nordkorea in den Nuklearwaffen-Ambitionen:
Es braucht nicht viel Vorstellungskraft, um zu verstehen, dass, wenn sie weiterhin das Nuklearwaffen-System besitzen und die Iraner in ihrem eigenen Fortschritte erzielen, viele Länder weltweit sich für ein "ich auch" entscheiden würden.
Mit Sicherheit denken noch andere Länder über diese Möglichkeit nach, jedoch aus berechtigten Gründen, die Pompeo natürlich nicht erwähnt: dem Eigenschutz vor der Aggression des US-Imperiums unter Federführung der CIA.

Pompeo sprach auch von den Plänen Trumps, die immer noch auf Diplomatie basieren, obwohl der Präsident den Kampf gegen den tiefen Staat (zu dem die CIA gehört) im eigenen Land verloren zu haben scheint.

Die Nordkoreaner fordern indes die Beendigung der gemeinsamen aggressiven und bedrohenden Militärmanöver der Südkoreaner mit dem US-Imperium:
Die Nordkoreaner fordern von den Südkoreanern ein sofortiges Ende der gemeinsamen Militärmanöver mit den Amerikanern.

Die KCNA-Nachrichten veröffentlichten eine Erklärung, dass die Manöver die Möglichkeit unterbänden, ein friedliches Umfeld zu generieren. Der amerikanische Verteidigungsminister James Mattis wird am Freitag auf seinen südkoreanischen Amtskollegen Song Yong-moo auf Hawaii treffen. Am Donnerstag trafen derweil zwölf nordkoreanische Eishockey-Spielerinnen in Südkorea ein. Gemeinsam mit südkoreanischen Spielerinnen werden sie als Zeichen der Einheit während der Olympischen Winterspiele eine Mannschaft bilden.