Die russische Regierung hat eine neue Nuklearstrategie veröffentlicht, die es dem Land erlaubt, Atombomben als Vergeltung einzusetzen, sollte eine ballistische Rakete auf Russlands Territorium abgeschossen werden. Von besonderer Bedeutung ist hierbei, dass es dabei keine Rolle spielt, ob es sich dabei um einen nuklearen oder einen konventionellen Sprengkopf handelt.
Putin Militärführung
© Sputnik Michail KlementjewDer russische Präsident Wladimir Putin und die oberste Militärführung beobachten am 26. Dezember 2018 im Nationalen Verteidigungszentrum in Moskau den Teststart der Hyperschallrakete "Awangard".
Die neue Nuklearstrategie Russlands wird zu einem Zeitpunkt veröffentlicht, als die wichtigsten Abrüstungsverträge bröckeln. Das Papier ist in der Tradition der russischen Verteidigungspolitik der letzten Jahrzehnte verfasst. Dennoch setzt das Dokument neue Akzente.

[...]

Diese Richtlinien sind im Dekret "Über Grundlagen der staatlichen Politik der Russischen Föderation im Bereich der nuklearen Abschreckung" enthalten, das am Dienstag vom russischen Präsidenten Wladimir Putin unterzeichnet wurde.

Zu den im Dokument skizzierten Bedrohungen gehören die Stationierung von Raketenabwehr (ABM), ballistischen Raketen und Hyperschallwaffen durch Länder, die Russland als möglichen Gegner betrachten.

~ RT Deutsch
Besonders wird im Dokument jedoch betont, dass Russland niemals der Initiator eines solchen Atombombenangriffs sein kann und wird, (also keine Präventivschläge ohne vorherigen Angriff auf Russland), sondern dass diese Maßnahmen lediglich zu Verteidigungszwecken eingesetzt werden dürfen.
In diesem "kohärenten Dokument" werde deutlich angegeben, was Russland zum Einsatz von Nuklearwaffen zwingen könnte, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow.
"Dabei wird hervorgehoben, dass Russland niemals Initiator des Einsatzes von Atomwaffen sein kann und wird."
Generaloberst Wiktor Jessin, ehemaliger Chef des Generalstabs der russischen Strategischen Raketentruppen, erklärte der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS, dass in Russland ein solches Dokument als Anhang zur Militärdoktrin herausgegeben wurde. Es war nicht geheim, wurde aber nicht veröffentlicht. Ein ähnliches öffentliches Dokument namens "Nuclear Posture Review" wird in den Vereinigten Staaten regelmäßig publik gemacht.

~ RT Deutsch