Wladimir Selenskij hat in einem Interview erklärt, dass die "Rückeroberung der Krim" begonnen habe. Der ukrainische Staatschef betonte, dass zwar keine Militäroperation im Gange sei, der Prozess der Rückeroberung des Territoriums von Russland in den Köpfen der Menschen jedoch eingeleitet sei.
Wladimir Selenskij
© AFP Genya SavilovArchivfoto: Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij bei einer Pressekonferenz nach dem Treffen mit der griechischen Präsidentin Katerina Sakellaropoulou am 3. November 2022 in Kiew
Die Ukrainer seien mittlerweile mental bereit, die Halbinsel Krim mit Gewalt von Russland zurückzuerobern, sagte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij am Sonntag in einem Interview mit dem französischen Sender TF1. Die "Rückeroberung" der Krim habe in den Köpfen der Ukrainer angeblich bereits begonnen, behauptete das ukrainische Staatsoberhaupt und deutete an, dass er die von Kiew "deokkupierte" Halbinsel bereits 2023 besuchen könnte. Konkret nach den Plänen Kiews für die Krim gefragt, erklärte Selenskij:
"Die Operation selbst hat noch nicht begonnen. Wenn sie beginnt, werden Sie auf jeden Fall davon hören."



Kommentar: Selbst wenn eine solche Operation geplant sein sollte, wird sie aller Wahrscheinlichkeit nach grandios scheitern.


TF1 ergänzte der 44-Jährige zugleich, er persönlich glaube, "dass die Rückeroberung der Krim in den Köpfen der Menschen begonnen hat, und das ist sehr wichtig". Selenskij zufolge reicht es für Kiew nicht aus, immer wieder zu betonen, dass die Krim zum ukrainischen Hoheitsgebiet gehöre.


Kommentar: Nein, die Krim ist russisches Hoheitsgebiet.


Die Ukraine müsse bereit sein, die Halbinsel mit Gewalt zurückzuerobern, denn Russland werde sie kaum aufgeben. Der ukrainische Staatschef betonte:
"Man sollte bereit sein und [auf die Krim] gehen."
Selenskij fügte hinzu:
"Niemand würde die Krim einfach so aufgeben, ohne einen bestimmten Grund. Eine Rückeroberung beginnt immer mit der Gesellschaft: mit ihrem Willen und ihrer Bereitschaft. Ich glaube, der Anfang ist gemacht."



Kommentar: Dieses Vorhaben ist nicht nur wahnsinnig, sondern schlichtweg geisteskrank. Die vielen Opfer, die ein solches fruchtloses Unternehmen fordern würde, scheinen Selenskij auch egal zu sein.


Der ukrainische Präsident machte allerdings gegenüber dem französischen Sender keine näheren Angaben zum Zeitpunkt der angekündigten Militäroperation. Er erklärte aber, dass er "die Krim liebt" und "gern auf unsere deokkupierte Krim gehen" würde. Selenskij fügte hinzu, dass es "schön" wäre, im Sommer 2023 dorthin zu fahren.

Bereits Anfang dieser Woche erklärte Alexei Danilow, Leiter des nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, dass die Ukraine die Halbinsel zurückerobern wolle. "Wir werden um die Krim kämpfen, wenn es nötig ist", betonte er und fügte hinzu, dass Kiew dafür keine Genehmigung einholen werde.

Auf der Krim war im Jahr 2014, nach dem Maidan-Putsch in Kiew, ein Referendum durchgeführt worden, bei dem sich die Einwohner mit überwältigender Mehrheit für die Eingliederung in die Russische Föderation ausgesprochen hatten. Selenskij hatte wiederholt erklärt, dass Kiew beabsichtige, die Kontrolle über die Krim zu erlangen, ebenso wie über die vier ehemalige Regionen der Ukraine, die kürzlich ebenfalls für den Beitritt zur Russischen Föderation gestimmt hatten.