In einem Fernsehinterview hat der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR, Kirill Budanow, erklärt, nach einem Sieg der Ukraine die Einwohner der Krim hart bestrafen und zum Teil physisch vernichten zu wollen. Nur das sei eine "gerechte Bestrafung" im ukrainischen Verständnis, sagte er.

Kirill Budanow Ukaine Geheimdienst Chef
Kirill Budanow im Interview, Screenshot
Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes GUR, Kirill Budanow, hat in einem TV-Interview am Freitag die physische Vernichtung der Krim-Bewohner nach einem ukrainischen Sieg angekündigt.

Gefragt danach, welche Stadt auf der Krim er nach einem ukrainischen Sieg als Erstes besuchen würde, sagte Budanow, dass er nach Sewastopol fahren werde, denn dort habe er seine Kindheit verbracht. Daraufhin erinnerte der Interviewer, dass mit der Krim "drei Millionen illoyaler Menschen zurückkehren" würden. An dieser Stelle unterbrach Budanow den Journalisten und sagte:
"Das sind nicht lediglich Illoyale. Das sind Menschen mit veränderter Psyche."
Auf die Frage des Reporters, wie mit diesen Menschen umzugehen sei, antwortet Budanow:
"Ganz einfach: gerechte Bestrafung. Gerechte Bestrafung bei einigen für deren Taten kann in unserem Verständnis nur die physische Auslöschung sein. Wir werden viel zu tun haben. Es wird Sie vielleicht wundern, aber mit unserem Sieg wird das alles nicht enden."
Budanow ist in den letzten Wochen mehrfach mit radikalen Aussagen in Interviews aufgefallen. Unter anderem hatte er bereits angedeutet, dass die Ukraine hinter den Mordanschlägen auf russische Meinungsführer wie Daria Dugina, Wladlen Tatarskij und Sachar Prilepin stehe und angekündigt, auch weiterhin Russen "überall auf der Welt" töten zu wollen.

In dem Interview kam die Rede schließlich auf das Schicksal, das Russland im Falle eines ukrainischen Sieges erwartet. Der Interviewer zeigte auf einer Karte, die von Budanow selbst stammen soll, ein in zahlreiche Kleinstaaten aufgeteiltes Russland. Der GUR-Chef bestätigte die Urheberschaft und erläuterte:
"Ob dort [auf dem Gebiet der Russischen Föderation] neue Staaten entstehen werden? Ja, sie werden entstehen. Und die Russen wissen es bestens. ... Die Welt braucht ein Russland in der heutigen Ausdehnung nicht."