Einige Bereiche der deutschen Industrie stehen nach aktuellsten Angaben des Statistischen Bundesamtes nicht gut da. Die Zahl der Aufträge im gesamten verarbeitenden Gewerbe ist um 0,4 Prozent gesunken. Besonders betroffen sind Maschinenbau und sonstiges Fahrzeugbau.

VW Chattanooga
© AP Erik SchelzigEin Produktionsstandort der deutschen Volkswagen in der US-amerikanischen Stadt Chattanooga, der Bundesstaat Tennessee
Nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) nimmt der Auftragseingang der deutschen Wirtschaft weiterhin ab. Die Zahl neuer Aufträge im verarbeitenden Gewerbe im April 2023 ist gegenüber März 2023 um 0,4 Prozent zurückgegangen. Im Vergleich zum März ist die Senkung jedoch weniger spürbar: Destatis verzeichnete in diesem Monat einen Rückgang um 10,9 Prozent gegenüber Februar. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich war der Auftragseingang von Februar bis April um 2,3 % niedriger als in den vorigen drei Monaten.

Besonders stark ist von diesen Entwicklungen der Bereich sonstiger Fahrzeugbau betroffen. Die Herstellung von Schiffen, Schienenfahrzeugen, Luft- und Raumfahrzeugen sowie von Militärfahrzeugen, die in diese Kategorie fällt, verlor im April 34 Prozent an Aufträgen. Der Bereich Maschinenbau ist um 6,2 Prozent zurückgegangen. In einigen Wirtschaftssektoren sind jedoch positive Tendenzen zu erkennen. Hersteller von elektrischen Ausrüstungen sowie von Kraftwagen und Kraftwagenteilen erhielten 2,4 Prozent mehr Aufträge als im März. Dabei stiegen die Inlandsaufträge um 1,6 Prozent, während die Auslandsaufträge gegenüber dem Vormonat um 1,8 Prozent zurückgingen.

Zuvor hatte das Statistische Amt berichtet, dass die deutsche Wirtschaft in eine technische Rezession rutschte. Im ersten Quartal 2023 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem Vorquartal um 0,3 Prozent. Sinkt die Wirtschaftsleistung zwei Quartale in Folge, wird über eine technische Rezession gesprochen.