Zwei Wochen campierten die Demonstranten der Anti-Banken-Bewegung vor dem Rathaus in Oakland nahe San Fransisco. Dann war Schluss: Die Polizei löste das Zeltlager auf - gegen den Widerstand der Protestierenden. 85 Menschen wurden festgenommen.
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© ReutersPolizisten nehmen einen Demonstranten fest: unrechtmäßige Versammlung und illegales Camping

Oakland - Massiver Einsatz der Polizei in Oakland nahe der US-Metropole San Francisco: Die Beamten gingen gegen Hunderte Demonstranten der Anti-Banken-Bewegung vor. Sie marschierten durch die Innenstadt, um gegen die Räumung ihres Zeltlagers zu protestieren und das Gelände erneut zu besetzen. Die Polizei setzte Gummi-Geschosse und Tränengas ein. Wie ein AFP-Fotograf beobachtete, wurde mindestens ein Mensch verletzt. Er wurde von einem Tränengaskanister getroffen und blieb bewusstlos liegen.

Nach Polizeiangaben nahmen die Beamten am Dienstagabend 85 Menschen fest - wegen der Teilnahme an einer unrechtmäßigen Versammlung und illegalem Camping. Die Demonstranten hatten vor zwei Wochen Dutzende von Zelten vor dem Rathaus der Stadt errichtet. Sie ignorierten ein Ultimatum zur Räumung des Platzes. Die Stadtverwaltung hatte sich zuvor über sanitäre Probleme, angeblichen Drogenmissbrauch und Ausschreitungen in dem Zeltlager beschwert.

Eier und Steine gegen Polizei

"Ich zelte nicht, ich demonstriere. Was hier heute passiert, ist skandalös", sagte die Protestlerin Mindy Stone nach ihrer Festnahme der Zeitung San Francisco Chronicle. Nach der Auflösung des Camps versammelten sich die Demonstranten später aber erneut, zogen Richtung Rathaus und warfen Eier und Steine auf die Polizei.

Die Protestierenden zählen sich zur Bewegung "Occupy Oakland" ("Besetzt Oakland"). Sie ist angelehnt an die weltweiten Bankenproteste unter dem Motto "Besetzt die Wall Street" der vergangenen Wochen. Ihren Ausgang hatten sie im September in New York genommen und sich auf andere Städte ausgeweitet. Die Menschen wollen die Macht der Banken brechen, verlangen höhere Steuern für Reiche und Verbesserungen im Sozialsystem.

heb/AP/Reuters/dpa/AFP