Anfang Juni gibt es ein seltenes Spektakel am Himmel zu bewundern: Dann zieht die Venus vor der Sonnenscheibe vorbei. Aber aufgepasst: Wer seine Augen beim Beobachten nicht schützt, kann erblinden.
© Stephan Jansen/DPADie Bildserie (v.l.o.) zeigt den Durchgang des Planeten Venus (als schwarzer Punkt in den Bildern unten) wie er im Jahr 2004 seine Bahn zwischen Sonne und Erde durchlief
Unser Nachbarplanet Venus beschert irdischen Beobachtern Anfang Juni eine sehr seltene Mini-Sonnenfinsternis: Zum Sonnenaufgang am 6. Juni zieht die Venus vor der Sonnenscheibe vorbei - ein
kosmisches Schauspiel, für das wohl kaum jemand eine zweite Beobachtungschance bekommt. Denn ein solcher sogenannter Venus-Transit findet erst im Jahr 2117 wieder statt. Nicht nur Hobbyastronomen, auch Profiforscher sollten das seltene Ereignis sorgfältig beobachten, schreibt Jay Pasachoff von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) in einem Kommentar im britischen Fachjournal
Nature. Denn die Daten könnten auch bei der Suche nach Planeten anderer Sterne helfen.
Venus ist die innere Nachbarin der Erde, der zweite Planet von der Sonne aus gesehen. Zu einem Transit kommt es, wenn sie die Erde, den dritten Planeten, auf der Innenbahn überholt und sich dabei genau zwischen uns und die Sonne schiebt. Zwar überrundet Venus die Erde regelmäßig. Da jedoch die Umlaufbahnen beider Planeten leicht gegeneinander gekippt sind, zieht die Venus am irdischen Himmel fast immer nördlich oder südlich an der Sonnenscheibe vorbei. Nur wenn das Überholmanöver zufällig gerade am Kreuzungspunkt beider Bahnebenen stattfindet, schiebt sich die Venus vor die Sonne.