© APAlbert Einstein
Forscher vermuten, dass zwei Dinge dafür verantwortlich sind: Immer größer werdende Menge an Wissen und abnehmende Zahl rein theoretischer Arbeiten.Washington. "Wer bis zum 30. Lebensjahr keinen bedeutenden Beitrag zur Wissenschaft geleistet hat, wird es nie mehr tun", soll Physik-Genie Albert Einstein einmal gesagt haben. "Ein Physiker ist mit 30 faktisch tot." Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als Einsteins Karriere ihren Höhepunkt hatte, mag dies gestimmt haben. Grundsätzlich aber ist mit 30 die wissenschaftliche Kreativität - und damit die Chance auf eine große Entdeckung - längst nicht verschwunden, schreiben US-Forscher im Fachblatt
Proceedings der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS). Das belege unter anderem das Alter zahlreicher Nobelpreisgewinner zum Zeitpunkt ihrer preiswürdigen Entdeckung.
Untersuchungen und NachforschungenBenjamin Jones von der Northwestern Universität (Evanston/US-Staat Illinois) und Bruce Weinberg von der Ohio State Universität (Columbus/US-Staat Ohio) hatten sich die Nobel-Preisträger bis 2008 aus den Fächern Physik, Chemie und Medizin angeschaut, insgesamt 525 Wissenschafter. Sie ermittelten, wie alt diese waren, als sie die Entdeckung machten, für die sie später den Nobelpreis bekamen. Das Ergebnis: In den Jahren vor 1905 - der Nobelpreis wird seit 1901 vergeben - waren die Preisträger aller Bereiche zum Zeitpunkt ihrer bahnbrechenden Entdeckung tatsächlich jung: 69 Prozent der Chemiker, 63 Prozent der Mediziner und 60 Prozent der Physiker waren noch keine 40 Jahre alt. Ein Fünftel aller preiswürdigen Entdeckungen wurden vor 1905 von Wissenschaftern unter 30 gemacht.