Die Tuberkulose (TB) wurde vor 20 Jahren von der Weltgesundheitsorganisation zum weltweit vordringlichen Problem - im Originalton: »global emergency« - erklärt. Wenn Sie aber heute nicht allzu viel über die Bedrohung, die diese Krankheit darstellt, hören, bedeutet das, dass die moderne Medizin sie unter Kontrolle gebracht hat? Mitnichten.
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Im Gegenteil: Gesundheitspolitiker und Vertreter nationaler Gesundheitsbehörden trafen am 24. März, dem Welt-Tuberkulosetag, in London bei einer Konferenz zusammen und veröffentlichten anschließend in der medizinischen Fachzeitschrift Lancet mehrere Aufsätze mit einer eindringlichen Warnung. Nach ihren Angaben bedeutet die medikamentenresistente Tuberkulose eine Bedrohung für Millionen von Menschen auf der Welt.

Zwei Stämme dieser Superkeime bereiten den medizinischen Experten besondere Sorgen - zum einen die multiresistente TB (MDR), die gegen die wirksamsten Medikamente, die zur Behandlung der Krankheit eingesetzt werden (Isonazid und Rifampin) resistent ist, und zum anderen die extrem resistente TB (XDR) mit einer Resistenz gegen ein noch breiteres Spektrum von Medikamenten. In der soeben veröffentlichten Artikelserie in der Lancet warnen die Autoren (darunter die Tuberkulosespezialisten Stephen Lawn von der London School of Hygiene and Tropical Medicine und Peter Mwaba von der University of Zambia und der University College London Medical School), das Auftreten der XDR-Tuberkulose in den letzten acht Jahren könne den Beginn einer Krise in der medizinischen Versorgung darstellen - eine Epidemie unheilbarer TB.

Nach Schätzungen der WHO erkrankten 2011 insgesamt 8,7 Millionen Menschen an TB, im selben Jahr wurden 1,4 Millionen Tuberkulosetote gezählt. Schon jetzt liegt in einigen Teilen Osteuropas und Zentralasiens bei über 30 Prozent der neu diagnostizierten Tuberkulosepatienten eine MDR-TB vor, in Großbritannien stieg 2011 die Zahl der Fälle von MDR-Tuberkulose um 26 Prozent.
»Das verbreitete Auftreten der XDR-Tuberkulose könnte eine praktisch unheilbare Tuberkulose zur Folge haben. Bei der Freizügigkeit des internationalen Reiseverkehrs und ansteigender Zahlen von MDR-Tuberkulose in Osteuropa, Zentralasien und anderen Regionen ist die Bedrohung durch die unheilbare Tuberkulose und deren Ausweitung sehr real«, schrieben die Autoren. »Die Welt muss einsehen, wie ernsthaft die Bedrohung durch die resistente Tuberkulose ist, bevor das Gesundheitssystem durch sie überfordert wird.«
Die Autoren der Lancet-Aufsätze weisen darauf hin, dass es trotz der Entwicklung neuer Tuberkulosemedikamente Jahre dauern könnte, bis sie wirksam und einsetzbar sind. Außerdem bedeute Geld - manche würden sagen »Gier« - ein zusätzliches Hindernis für weitere Forschung über Testmethoden für die Wirksamkeit bestimmter Medikamente bei TB. Denn Big Pharma sei der Ansicht, solche Testmethoden böten »...wenig wirtschaftliche Chancen und würden deshalb auch in Zukunft nicht ausreichend erforscht, während die Unternehmen lukrativere Linien verfolgen«.

Das ist noch nicht alles, denn in einem Artikel wird betont, es gebe keine Garantie, dass neu entwickelte Medikamente gegen resistente TB wirksam wären - sie könnten die Ausbreitung der resistenten Tuberkulose sogar beschleunigen.

»Der weitere Fortschritt [bei der Eindämmung der TB] wird durch veraltete und unzureichende Methoden behindert, die im Kampf gegen die Epidemie eingesetzt werden: Ein Impfstoff von begrenzter Wirksamkeit, ein langes und für Patienten und Gesundheitssysteme aufwendiges Arzneiregime und eine Diagnosetechnik (Abstrich unter dem Mikroskop), mit der nur die Hälfte aller Fälle entdeckt wird, sowie die fehlende Untersuchung der Resistenz des auslösendenden Mykobakterien-Tuberkulose-Stamms«, schreiben die Autoren in der Lancet.

Sieht es also vollkommen düster aus? Nicht ganz, denn es gibt einen interessanten - und hoffnungsvollen - Lichtblick in der Analyse der potenziell vor uns liegenden TB-Epidemie. In ihrem Aufsatz betonen die Tuberkuloseexperten, nicht übertragbare Krankheiten wiesen eine negative Wechselwirkung mit der TB auf und erhöhten sowohl die Wahrscheinlichkeit einer Infektion mit TB und der Ausbreitung und Festsetzung der Krankheit in einer Bevölkerung.

Warum ist das eine gute Nachricht? Weil zu den nicht übertragbaren Krankheiten, von denen die Rede ist, auch Diabetes, Rauchen (richtig, sie rechnen Rauchen zu den »Krankheiten«) und Krebs zählen. Und wie zahlreiche Studien gezeigt haben, können Typ-2-Diabetes und die meisten Krebsformen durch eine gesunde Lebensweise verhindert werden, beispielsweise durch eine gesunde Ernährung, Kontrolle des Gewichts und das Einstellen des Rauchens. Es ist ein Hinweis darauf, dass Sie sich vor der resistenten Tuberkulose schützen können, wenn Sie sich mit natürlichen Mitteln gesund erhalten.


Es gibt noch weitere überraschende Nachrichten zur Tuberkulose: Forscher der University of Edinburgh und Wissenschaftler in Göttingen, Tübingen und Strasbourg untersuchen rund 1.700 Arten von natürlichen Antibiotika, die im menschlichen Schweiß gefunden werden. Ihre Studie, die in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht wurde, ergab, dass über den Schweiß hochwirksame Antibiotika auf die Haut gelangen, die den Körper vor gefährlichen Krankheitserregern schützen. Die Forschung hat weiterhin ergeben, dass eine dieser Substanzen gegen viele bekannte, potenziell gefährliche Pathogene wirkt - auch gegen das Mycobacterium tuberculosis.

Quellen:

TheLancet.com

NaturalNews.com

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