Taifune, Überschwemmungen, Erdrutsche: China wird in diesem Sommer von Naturkatastrophen heimgesucht. Die Folge: Über 500 Todesopfer, mehr als 300 Vermisste, zehntausende zerstörte Häuser. Und es könnte sogar noch schlimmer kommen.
Bild
© dpaZehntausende sind in China bereits obdachlos oder auf der Flucht – jetzt suchte ein neuer Taifun die Ostküste des Landes heim
Die schweren Überschwemmungen und Erdrutsche in diesem Sommer in China haben bereits 575 Menschen das Leben gekostet. Rund 340 Menschen seien vermisst, berichtete am Donnerstag die Zeitung China Daily unter Berufung auf das Krisenzentrum in Peking. Seit Ende vergangener Woche hatten Staatsmedien allein rund 190 Tote berichtet. Entwarnung ist nicht in Sicht.

Mit Taifun „Trami“ traf in der Nacht zum Donnerstag ein neuer Wirbelsturm nahe Fuqing in der Provinz Fujian auf Südchinas Küste. Heftige Regenfälle gingen auch in Städten wie Ningde und Fujian nieder. Wegen des Taifuns waren 37 000 Fischerboote und 1600 andere Schiffe in die Häfen zurückgerufen worden. Im Meeresweg der Taiwanstraße waren sechs bis neun Meter hohe Wellen erwartet worden.

Die Behörden in den ostchinesischen Provinzen Zhejiang und Fujian warnten, dass neue Regenfälle durch den Sturm weitere Erdrutsche auslösen könnten. Bei den sommerlichen Unwettern seien bereits wirtschaftliche Schäden in Höhe von 162 Milliarden Yuan, umgerechnet 20 Milliarden Euro, entstanden, schrieb die „China Daily“. 80 Millionen Menschen seien betroffen. Zehntausende Häuser wurden zerstört. Soldaten wurden für die Rettungsarbeiten mobilisiert.

Im Nordosten drohen jetzt auch noch neue Regenfälle: „Weitere schwere Regenfälle bis Ende August können massive Überschwemmungen des Songhua-Flusses auslösen und mehr Schäden anrichten“, warnte der Sprecher des Krisenzentrums, Shu Qingpeng, laut China Daily. Bis Ende September sei landesweit mit weiteren schweren Regenfällen und möglicherweise zwei bis drei Taifunen zu rechnen, so dass sich die Lage vorerst nicht verbessern werde.

akw/dpa