In dem am 22. April 2012 über dem nördlichen Kalifornien abgestürzten und nach dem Fundort der meisten Fragmente benannten "Sutter's-Mill-Meteoriten" haben US-Forscher organische Moleküle entdeckt, die so in bislang noch keinem Meteoriten entdeckt wurden. Die Entdeckung legt eine deutlich größere Verfügbarkeit von organischem, kohlenstoffhaltigem außerirdischem Material aus Meteoriten auf der jungen Erde nahe als bislang angenommen und wie sie möglicherweise sogar ausschlaggebend für die molekulare Evolution des Lebens auf der Erde waren.
Sutter Mill-Meteorit
© Lisa WarrenGlückstreffer: Eines der wenigen Fotos des Sutter's Mill-Meteoriten am 22. April 2012, hier über Reno.
Tempe (USA) - Wie die Forscher um Sandra Pizzarello von der Arizona State University aktuell im Fachjournal Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS, DOI: 10.1073/pnas.1309113110) berichten, war es 2012 anhand von Doppler-Wetter-Radardaten sehr schnell möglich, die Fragmente des Meteoriten zu bergen und somit erstmals einen primitiven Meteoriten nur kurze Zeit nach seinem Aufschlag zu untersuchen, der somit nur sehr kurz den irdischen Elementen ausgesetzt war.

Sutter Mill-Meteorit, Fragmente
© NASAFragmente des Sutter's Mill-Meteoriten.
Für ihre Analysen hatten die Forscher zermahlene Kleinfragmente des Meteoriten in einem sterilen Goldröhrchen verkocht, um so die hydrothermale Bedingungen auf der jungen Erde - beispielsweise in der Nähe von Vulkanen oder Einschlagskratern - zu simulieren.

Wie sich zeigte, lösten sich durch diesen Vorgang sauerstoffhaltige aromatische Verbindungen und komplexe polyether- und esterhaltigen Alkylmoleküle, wie sie noch nie zuvor in Meteoriten nachgewiesen wurden. Die Forscher schließen daraus, dass die molekulare Evolution auf der jungen Erde vom Einfang kohlenstoffhaltiger Meteoriten profitiert haben könnte.

Wie die Forscher abschließend kommentieren, stütze diese Erweiterung des der jungen Erde zur Verfügung stehenden Inventars an organischen Stoffen, die ursprünglich in außerirdischen Umgebungen entstanden waren, die Vorstellung, dass die molekulare Evolution, die der Entstehung des Lebens selbst voranging, von dieser Zufuhr an außerirdischem Material profitiert habe.

Quelle: asu.edu