Das neue E10-Benzin schadet der Umwelt und dem Geldbeutel", kritisiert der Landesnaturschutzverband (LNV).

Der neue Kraftstoff erhöhe den Benzinverbrauch der Fahrzeuge, erklärt der LNV, Arbeitskreis Rems-Murr-Kreis, in einer Pressemitteilung. Durch die Ausweitung der Agrospritanteile ergebe sich außerdem eine zusätzliche Flächeninanspruchnahme, da Agroethanol aus Weizen, Zuckerrüben, Zuckerrohr und Mais erzeugt wird, schreibt der Landesnaturschutzverband.

Will man den E10-Bedarf in Europa selbst befriedigen, müsse man zwangsläufig neue Ackerflächen hinzugewinnen - was nur auf Kosten der Umwandlung von Grünland möglich sei. "Die sogenannte Vermaisung von Flächen droht auch im Rems-Murr-Kreis", so Robert Auersperg, der Sprecher des LNV-Arbeitskreises Rems-Murr-Kreis. "Wer beim Bau von Biogasanlagen von der Vermaisung der Landschaft spricht", so Robert Auersperg, "muss dies auch bei der Erzeugung von Agrosprit tun."

Flächen, auf denen Pflanzen für Agrosprit angebaut werden, stünden in direkter Konkurrenz zur Herstellung von Nahrungsmitteln. Je mehr Pflanzen für den Tank statt für den Teller produziert würden, umso größer sei die Gefahr höherer Lebensmittelpreise.

Da es bei einem 10-Prozent-Ethanolanteil an den Treibstoffen in Europa an Anbaufläche für die Rohstoffe mangele, müsse der Bioalkohol zusätzlich aus Entwicklungsländern importiert werden. Das führe dort in vielen Fällen zur Ausdehnung von Anbauflächen und damit zu zusätzlichen Abholzungen von Urwäldern. Die CO2-Bilanz werde, so die Kritik des LNV-Sprechers, dadurch noch weiter verschlechtert. Nur eine drastische Verringerung des Spritverbrauchs der Fahrzeuge führe zu mehr Klimaschutz im Verkehr und schone den Geldbeutel.