Ein Studie über Spitäler in Wien zeigt, dass 22 Prozent des Personals im ersten Stadium einer Burn-Out-Erkrankung sind. 50 Prozent leiden unter Folgen von Personalmangel. In Salzburger Spitälern ist die Lage nicht wesentlich anders.

"Größte Belastungen sind psychisch"

Sie lieben ihren Job, doch sie leiden unter den Arbeitsbedingungen - die Mitarbeiter in Gesundheitsberufen. Personalmangel, ungünstige Arbeitszeiten, körperliche und psychische Belastungen sind Hauptfaktoren, die den Betroffenen das Berufsleben schwer machen.

5.000 Menschen arbeiten in den Salzburger Landeskliniken, davon 3.700 Ärzte, Krankenschwester und Pfleger. Dass diese in gleichem Ausmaß wie ihre Wiener Kollegen unter den Folgen von zu wenig Personal, stressigen Arbeitszeiten und körperlichen Anstrengungen leiden, steht für Experten außer Zweifel.

Hermann Widauer leitet das Institut für Klinische Psychologie. 200 Anträge auf Supervision landen jährlich auf seinem Tisch: "Die größten Belastungen sind oft psychischer Natur, bei der Arbeit mit sehr schwerkranken Patienten. Dazu kommen der unterbrochene Tag-Nacht-Rhythmus durch die Nachtdienste, mangelnde Erholungszeit und Schwierigkeiten, im Team zu arbeiten. Das ist nicht immer leicht."

"Nicht gerüstet für solchen Stress"

Löst eine bessere Bezahlung die Probleme? Aus der Sicht der Psychologie nicht, betont Widauer: "Diese Probleme sind nicht durch eine höhere Bezahlung lösbar."

Supervision für Teams - das betreute Aufarbeiten von Problemen - sowie Einzelbetreuung von Mitarbeitern mit Burn-Out-Symptomen, das alles wird bereits gemacht.

Der Bedarf steigt von Jahr zu Jahr, sagt Primarius Manfred Stelzig, Facharzt für Psychosomatik: "Die Probleme werden sicher mehr. Wir sind in dieser stressreichen Zeit nicht gerüstet, mit dem Stress umzugehen. Wir sind ausgebildet für andere tägliche Belastungen und dennoch gezwungen, mit ständig neuen Anforderungen zurechtzukommen."


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Führungskräfte besser schulen

Die Experten haben einen Vorschlag für mehr Arbeitsqualität in Gesundheitsberufen, der fast nichts kostet: Führungskräfte müssten besser geschult werden.

Damit sollen sie Burn-Out bei Mitarbeitern schon in der Entstehung erkennen. Außerdem sollen sie ein gutes Arbeitsklima und Arbeitsumfeld schaffen; für andere und auch für sich selbst.