Heute vor genau 50 Jahren fielen die tödlichen Schüsse von Dallas - am 22. November 1963 wurde der 35. Präsident der Vereinigten Staaten während einer Fahrzeugparade aus dem Hinterhalt erschossen. Jeder kennt diese Geschichte, jeder diese Bilder. Als Sündenbock wurde der Öffentlichkeit Lee Harvey Oswald präsentiert, ein angeblich verrückter Einzeltäter, der zwei Tage später selbst einem Attentat zum Opfer fiel und für immer verstummte. Bis heute bleibt der Kennedy-Mord voll von Paradoxien und Rätseln. Die offizielle Geschichte wurde »Geschichte«, doch die Wahrheit ist eine andere.
Kennedy Begräbnis
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John F. Kennedy wird immer ein Mythos bleiben. Dazu dürfte sein Sterben weit mehr beigetragen haben als sein Leben. Doch trotz seiner kurzen Amtszeit und umstrittener Fähigkeiten galt er als Symbol des amerikanischen Traums, er repräsentierte durch sein Denken und Handeln eine freie, mächtige Nation, strotzte offenbar vor Gesundheit, liebte Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit, kannte Ideale und Menschlichkeit. Auch der Reichtum der Kennedys und ihr schillerndes Umfeld übten eine magische Anziehung auf die Öffentlichkeit aus.

Am 22. November endet dieser amerikanische Traum abrupt. Das junge, geradezu mustergültige Präsidentenpaar fährt im offenen Lincoln durch die Straßen von Dallas, Texas. Die Menge jubelt »JFK« und der First Lady Jacqueline Kennedy zu, die im pinkfarbenen Kleid neben ihrem Mann sitzt, dem mächtigsten Mann der Welt, wie man von US-Präsidenten gerne zu sagen pflegt. Als die Autokolonne gegen 12.30 Uhr in die Elm Street biegt, fallen plötzlich Schüsse. Vor allem die Bildsequenzen, die der wohlhabende Amateurfilmer Abraham Zapruder in diesen dramatischen Augenblicken mit seiner nagelneuen Bell-&-Howell-Zoomatic-Kamera aufnimmt, gehen in die Geschichte ein.

Sie zeigen, wie Kennedy am Kopf getroffen und ein größerer Teil des Schädels regelrecht weggesprengt wird. Die schockierte Präsidentengattin versucht daraufhin, über die Rückenlehne auf den langen Kofferraum des zuerst noch im Schritttempo fahrenden Lincoln zu kriechen. Was sie dazu bewegt, erschließt sich nicht sofort. Klar ist nur: Der Präsident wurde lebensgefährlich verletzt. Kurz darauf stirbt er im Parkland-Marinehospital. Der Attentäter ist schnell gefasst - Lee Harvey Oswald. Er wird der Welt als geistig verwirrter Einzeltäter vorgeführt. Doch von ihm erfährt niemand etwas. Denn zwei Tage später ist auch er tot, in einem furiosen Racheakt öffentlich erschossen vom Nachtclubbesitzer Jack Ruby. Die so tragische, geradezu bühnenreife Geschichte schien keine weiteren Fragen aufzuwerfen.


Natürlich überwogen anfangs schlichtweg Schock und Trauer. Mit der Zeit wurden sich einige Journalisten und schließlich auch die Öffentlichkeit zunehmend bewusst, dass möglicherweise andere Täter und Motive für den tödlichen Anschlag verantwortlich gewesen sein dürften, nur dass darüber absolute Verschwiegenheit seitens der Behörden herrschte. Da war allein schon der unbefriedigende Bericht der Warren-Kommission, die zur Untersuchung des Kennedy-Mordes eingerichtet worden war. Von einem echten Tatmotiv Oswalds keine Spur. Hinzu kamen viele Details, aber auch ausgesprochen seltsame Fakten, die bereits in den 60-er Jahren zur Entstehung von mehreren Dutzend alternativen Szenarien führten, landläufig als »Verschwörungstheorien« bezeichnet. Vor allem aber zur amtlich abgesegneten Geschichte fehlten zahlreiche Beweise.

Aus dieser Perspektive betrachtet, durften besonders die offiziellen Erklärungen als »Verschwörungstheorie« eingestuft werden. Sie sind inkonsistent, und genau diese Widersprüche sowie der herrschende Erklärungsnotstand bewirkten zwangsläufig ein neuerliches Aufrollen des ganzen Falls. Die Geheimhaltung von Fakten wie auch Akten verunmöglicht eine Aufklärung sowieso von vornherein. Solange in einem solchen Fall aber Informationen zurückgehalten werden, ist auch mit Fug und Recht davon auszugehen, dass es Wesentliches zu verheimlichen gibt und somit die ganze Wahrheit nicht ans Licht kommen darf. Von Theorie also keine Rede mehr. Was übrig bleibt, ist die blanke Verschwörung.

Tatsache ist, dass die CIA im Jahr 2008 wohlweislich per Gerichtsbeschluss festlegen ließ, sämtliche Geheimakten zum Tod Kennedys sogar über das Jahr 2017 hinaus weiter unter Verschluss halten zu dürfen. Das ist eine komplette Sonderregelung. Normalerweise hätten sämtliche Unterlagen bis zu diesem Zeitpunkt in die National Archivesin Washington überführt werden müssen.

An der offiziellen Darstellung will vieles nicht passen. Hier ist unter anderem auch von zwei Schüssen auf den Präsidenten die Rede. Zwar wird mittlerweile selbst in einigen Mainstreammedien - wie kürzlich im Stern - von drei Schüssen gesprochen, doch will man in dieser Frage allgemein noch nicht konform gehen. Vor allem die Richtung, aus der die Schüsse kamen, bleibt Diskussionsgegenstand.

»Offiziell« wurde Kennedy von hinten getroffen. Das würde zur »Oswald-These« passen, zum Einzeltäter-Sündenbock. Die Zapruder-Aufnahmen zeigen aber sehr deutlich das Gegenteil, nämlich dass Kennedy von vorne getroffen wurde. Nur so konnte es auch kommen, dass Blut und Gewebefetzen auf dem Kofferraumdeckel landeten. Wie erneut auch im Mainstream zu lesen steht, verließ Jackie Kennedy das Wageninnere nach hinten, weil sie wohl versuchte, in ihrem Schockzustand nach einem Gehirnfetzen zu greifen. Die Schüsse fielen auch in extrem kurzer Folge. Oswald hätte allerdings fast schon übermenschliche Fähigkeiten besitzen müssen, um so schnell nachzuladen, zu zielen und dann sofort treffsicher zu feuern.

In seinem umfangreichen Buch Schwarz auf weiß - Dokumente und Informationen, die Regierungen gerne vor Ihnen verborgen hätten geht Kopp-Autor Andreas v. Rétyi einer Vielzahl von handfesten Verschwörungen der vergangenen Jahrzehnte bis in die Gegenwart hinein nach, darunter auch dem Kennedy-Mord, wobei er anhand von Aussagen und Dokumenten die Behauptung eines dritten Schusses untermauert und eine ganze Reihe an Widersprüchen rund um das tödliche Geschehen diskutiert. Außerdem zeichnet er eine Beteiligung von George H. W. Bush am Mordkomplott gegen Kennedy nach. Wie sich mehr und mehr herausstellt, diente der Kennedy-Mord gleich mehreren Zielen, besonders auch denjenigen der CIA und gewisser mafiöser Strukturen. Laut Angaben des CIA-Mitarbeiters Robert D. Morrow sei der nachfolgende Präsident Lyndon B. Johnson ebenfalls in die mörderische Intrige verstrickt gewesen.

Ein sehr merkwürdiger Aspekt betrifft den Zustand von Kennedys Gehirn. Zeugen haben hierzu sowie zur Autopsie völlig unterschiedliche Aussagen getroffen. v. Rétyi schreibt: »Sogar zum Obduktionsraum herrscht keine Einigkeit. Die Autopsie des Leichnams habe im Marinekrankenhaus von Bethesda, Maryland, stattgefunden. Verschiedene Medizintechniker, die während der Untersuchung anwesend waren, erklärten, der Raum habe in Wirklichkeit anders ausgesehen. Auch habe es kein schwarzes Wandtelefon gegeben, so wie es auf den vorgelegten Fotos im Hintergrund zu erkennen ist. Die Bilder seien ohnehin meist von schlechter Qualität, zeigten nicht genügend Details, keine Skalierung und keine beschrifteten Anhänger, eigentlich sei nicht einmal klar, ob der Tote wirklich Kennedy ist, so sagen Kritiker.

Dann die Sache mit der Schädelverletzung. Sie habe laut erster Zeugenaussagen enorme Ausmaße besessen, große Teile des Gehirns seien zerfetzt gewesen - durch einen Schuss von vorne.« Der NASA-Ingenieur David Lifton geht nach einer umfassenden Analyse davon aus, dass am toten Präsidenten manipuliert worden sein muss. Und zwar innerhalb einer rund halbstündigen Zeitspanne zwischen dem Abtransport des Leichnams aus dem Parkland-Hospital und der anschließenden Obduktion im Bethesda-Marinekrankenhaus. Medizinisch ausgebildete Geheimdienstler müssen hier Hand angelegt haben, um die offenkundige Tatsache zu vertuschen, dass der Schuss von vorne kam. »Ob diese Theorie wirklich zutrifft oder nicht, wird kaum nachweisbar sein«, so v. Rétyi, »dennoch ist bemerkenswert, dass von Kennedy wohl zwei Gehirne kursieren! Anzunehmen wäre, dass eines davon wohl zu viel war und einer anderen Person gehörte«.

Zeugen haben immerhin bestätigt: Das originale Gehirn Kennedys war regelrecht zerfetzt. Dies bestätigte auch der FBI-Agent Frank X. O'Neill. Es könnte in Bethesda aus dem daraufhin manipulierten Schädel entnommen worden sein. Im Nationalarchiv sah O'Neill jedenfalls völlig andere Aufnahmen. Sie zeigten ein weitgehend intaktes Gehirn - angeblich das von Kennedy. Dieses Gehirn war ganz augenscheinlich wirklich von hinten getroffen worden. Aussagen des Fotografen Floyd Riebe bestätigen wiederum echte Manipulation. Zusammen mit Kollegen wohnte er der Autopsie bei. In einer seltsamen, bei der NSA archivierten Reuters-Meldung wurden seine Beobachtungen festgehalten.

Auch sie deuten darauf hin: Das Attentat wurde »passend gemacht« für die öffentlich präsentierte, sehr praktische Version vom Einzeltäter, der kurz darauf selbst sterben musste. Und heute, 50 Jahre nach der Ermordung von John F. Kennedy, wird die Öffentlichkeit immer noch völlig im Unklaren über die Fakten gehalten. Geheimdienste halten Material zurück, Zeugenaussagen werden missachtet und die offiziellen Berichte weiterhin als Referenz genutzt. So also wird Geschichte geschrieben und verbreitet.