kinder suchen im schlamm nach taifun auf philippinen
© reuters
Zwei Wochen nach dem verheerenden Taifun auf den Philippinen haben die Vereinten Nationen zu weiteren Hilfen für die notleidenden Menschen aufgerufen. Die Zahl der Todesopfer steigt.

UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos erklärte in New York, in den Katastrophen-Gebieten auf den Philippinen drohten neue Gefahren. "Ich bin sehr besorgt wegen der 1,5 Millionen Kinder, denen Mangelernährung droht, und wegen der fast 800.000 schwangeren und stillenden Frauen, die Nahrungsmittelhilfe brauchen", sagte Amos nach einer Reise durch den asiatischen Inselstaat.

Vier Millionen Menschen haben kein Dach über dem Kopf

Zwei Wochen nach dem Wüten des Taifuns "Haiyan" seien noch immer zahlreiche Menschen schlechten Wetterbedingungen ausgesetzt, so Amos weiter. Vier Millionen Menschen seien obdachlos. Die humanitären Hilfen seien zwar angelaufen, doch es sei noch viel zu tun. Vor allem würden Nahrung, Trinkwasser und Unterkünfte benötigt.

Um den Ausbruch von Epidemien zu vermeiden, starteten die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die philippinische Regierung in den Taifungebieten eine Impfkampagne. Kinder unter fünf Jahren würden gegen Kinderlähmung und Masern geimpft, teilte die WHO in Genf mit.

Zudem werden Vitamin-A-Tabletten zur Stärkung des Immunsystems verteilt. Und: Das Kinderhilfswerk Plan International richtete in der Katastrophenregion erste Kinderschutzzonen ein. Mädchen und Jungen seien in Notsituationen besonders gefährdet, Opfer von Gewalt, Kinderhandel oder sexuellem Missbrauch zu werden, teilte die Organisation in Hamburg mit.

Der Taifun hatte am 8. November eine Schneise der Verwüstung auf den Philippinen hinterlassen. Nach neuen Angaben des Katastrophenschutzes stieg die Zahl der registrierten Todesopfer auf mehr als 5200. Viele Ortschaften außerhalb der am schlimmsten betroffenen Gebiete hätten erst jetzt ihre offiziellen Opferzahlen weitergeleitet, teilte ein Sprecher mit. Mehr als 1600 Menschen würden noch vermisst.

Weltbank stockt Hilfen auf

Die Weltbank stockte ihre Finanzhilfe für die Philippinen um 480 Millionen Dollar auf knapp eine Milliarde Dollar auf.


Kommentar:

Dies entspricht ca. 740 Millionen Euro. Es ist eine unglaublich kleine Summe, wenn dies mit den 3,8 Milliarden Euro Steuergeldern verglichen wird, die Österreich alleine in die Hypo Alpe Adria gezahlt hat, um sie vor dem Kollaps zu bewahren.


Das Geld soll über das bestehende Entwicklungsprojekt der Weltbank zur Verfügung gestellt werden. Damit solle den von der Naturkatastrophe betroffenen Gemeinden ermöglicht werden, ihren Bedarf selbst zu ermitteln und den Wiederaufbau selbst zu betreiben, erklärte die Bank. Die Asiatische Entwicklungsbank hat den Philippinen 523 Millionen Dollar zugesagt. Zahlreiche Staaten und internationale Hilfsorganisationen helfen dem Land mit etwa 344 Millionen Dollar an Bargeld und Sachmitteln.