Gleich fünf Männer liegen in Saudi-Arabien im Krankenhaus, weil ihre Ehefrauen ihnen das Geschlechtsorgan abgeschnitten haben. Als Motiv vermutet eine Psychiaterin emotionale Vernachlässigung.

Die Rachegelüste müssen groß gewesen sein: Fünf Ehefrauen haben in der saudischen Handelsmetropole Dschidda ihren Männern das Geschlechtsorgan abgeschnitten. Das berichtet die arabische Tageszeitung al-Hayat.

Offenbar wurden die Opfer dieser Entmannungen im König-Fahd-Krankenhaus in Dschidda behandelt. Die Leiterin der psychiatrischen Abteilung, Mona al-Sawaf, führte die Gewalt in saudischen Schlafzimmern auf Gefühle der emotionalen Vernachlässigung und des Drangs nach Rache bei den Ehefrauen zurück, heißt es in dem Bericht. Fälle der häuslichen Gewalt gegen Männer würden jedoch selten zur Anzeige gebracht, weil sich die betroffenen Vertreter des starken Geschlechts dafür schämten, sagte die Psychiaterin.

In Saudi-Arabien dürfte allerdings das Ausmaß der häuslichen Gewalt gegen Frauen weitaus größer sein. Frauen sind in dem islamischen Königreich vor dem Hintergrund puritanischer Glaubensgesetze und bis heute fortlebender Stammestraditionen massiv diskriminiert. Selbst die ihnen formell zustehenden Rechte werden ihnen häufig verwehrt.



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