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Die Aussicht auf eine schlechtere Ernte in Brasilien treibt den Kaffeepreis an den Rohstoffbörsen seit Wochen kräftig in die Höhe. Nun reagieren auch die Kaffeeröster hierzulande mit Preiserhöhungen. Als erstes hebt Tchibo seine Preise an. Auf deren Website wird angekündigt: "Wir sind gezwungen, unsere Kaffeepreise ab dem 19. Mai 2014 anzupassen." Weitere Kaffeefirmen dürften dem Beispiel Tchibos folgen

Fakt ist, das sich die Kaffeepreise an den Börsen seit Ende Januar etwa verdoppelt haben. Grund: In Brasilien hat eine schwere Dürre im Arabica-Anbaugebiet seit Wochen die Aussichten für die Ernte verschlechtert. Dies hatte im April den Preis bereits auf ein Zwei-Jahres-Hoch von 2,19 Dollar je Pfund steigen lassen (siehe Chart Kaffeepreis). Bis Ende 2013 waren die Rohkaffeepreise über einen mehrjährigen Zeitraum gefallen.

Brasilien-Ernte wohl neun Prozent geringer

Nach Schätzungen der brasilianischen Regierung wird die Kaffee-Ernte in diesem Jahr mit 44,57 Millionen Säcken (à 60 kg) um fast neun Prozent niedriger ausfallen als noch im Januar erwartet.

Ein Pfund Arabica-Kaffee - die hierzulande am häufigsten verwendete Sorte - verteuerte sich an den Terminmärkten allein am vergangenen Donnerstag in der Spitze um 7,4 Prozent auf 1,9775 Dollar. Dabei handelte es sich nach Aussagen von Rohstoff-Händlern um eine Übertreibung. Am Freitag relativierte sich der Preis wieder um gut fünf Prozent.

Recht gutes Kaffee-Wetter in Kolumbien

Brasilien ist der größte Kaffeeproduzent der Welt, rund ein Drittel des weltweiten Bedarfs werden laut der Internationalen Kaffee Organisation aus dem Land gedeckt. Besonders die Mitte und der Nordosten Brasiliens sind von extremer Trockenheit betroffen.

Unklar bleibt auch, wie nachhaltig die Ernte-Einbußen in anderen Ländern sind. In Kolumbien etwa, dem zweitwichtigsten Kaffeeproduzenten, deutet dank gutem Wetter viel auf eine gute Ernte hin.

rtr