Die Regierung in Tokio gibt Lebensmittel aus der Region Fukushima wieder frei, die EU beschließt höhere Grenzwerte für Einfuhren aus Japan. Die Entwicklung im Liveticker.

16:54 Uhr: Strengere Grenzwerte in EU

Nach einigem Hin und Her hat sich die EU auf schärfere Strahlengrenzwerte für japanische Lebensmittel geeinigt. Das zuständige Gremium in Brüssel stimmt einem entsprechenden Antrag der Europäischen Kommission zu. Damit hat die EU die zuletzt als zu lasch kritisierten europäischen Grenzwerte den strengeren japanischen angepasst. Die neuen Obergrenzen für radioaktive Strahlung sollen von der kommenden Woche an gelten - aber nur vorübergehend. Wissenschafter werden in den kommenden Monaten prüfen, ob die neuen Grenzwerte gerechtfertigt sind.

16:02 Uhr: Toshiba will Fukushima stilllegen

Der Kraftwerksbauer Toshiba hat ein Angebot zur Stilllegung der zerstörten Atommeiler von Fukushima vorgelegt. Innerhalb der nächsten zehn Jahre will das Unternehmen unter anderem die Brennstäbe aus den von Erdbeben und Tsunami schwer getroffenen Reaktoren entfernen.

15:27 Uhr: Kaiser trifft Opfer
Das japanische Kaiserpaar hat am Freitag erneut Opfer der Atomkatastrophe von Fukushima getroffen. Genau vier Wochen nach Beginn der Havarie besuchten Staatsoberhaupt Akihito und seine Frau Michiko in der Tokioter Nachbarprovinz Saitama eine Schule, in der rund 1200 Menschen Zuflucht gefunden haben. Die Menschen stammen aus der Stadt Futaba, wo das zerstörte Kernkraftwerk Fukushima Eins steht.

13:18 Uhr: China besorgt über radioaktives Wasser

Nach Südkorea hat sich nun auch China besorgt darüber gezeigt, dass aus dem Atomkraftwerk Fukushima radioaktiv verseuchtes Wasser in den Pazifik geleitet wird. Man beobachte die Entwicklung in Japan sehr genau, sagt der Sprecher des chinesischen Außenministeriums. Japan sei gebeten, China rechtzeitig und umfassend über die aktuelle Lage in Fukushima zu unterrichten. Als Nachbarland sei China "natürlich besorgt" über die Situation, erklärt der Sprecher.

Der Kraftwerksbetreiber Tepco hatte diese Woche begonnen, 11,5 Millionen Liter verseuchtes Wasser aus dem zerstörten AKW Fukushima ins Meer zu leiten. Damit sollte in Tanks Platz geschaffen werden, um dort später stärker verstrahltes Wasser sicher speichern zu können. Auch Südkorea hatte sich über die Aktion besorgt gezeigt.

12:50 Uhr: Deutsche Schule bleibt dicht

Die Deutsche Schule Tokyo Yokohama (DSTY) bleibt auch vier Wochen nach Erdbeben und Tsunami in Japan bis auf weiteres geschlossen. Die 35 Jugendlichen, die vor dem Abitur stehen, werden vom kommenden Montag an in Köln die Schulbank drücken, sagt Schulleiter Michael Szewczyk.

11:26 Uhr: Auch Nissan startet wieder

Japans Autohersteller fahren ihre heimische Produktion wieder hoch. Allerdings bleiben die Stückzahlen vorerst noch weit unter der Kapazität. Grund dafür sind andauernde Versorgungsengpässe mit wichtigen Zulieferteilen. Nissan kündigt an, die Bänder würden zwischen dem 11. und 18. April an allen japanischen Standorten wieder anlaufen. Toyota will die Produktion an den heimischen Fahrzeugwerken in der Woche darauf wieder anfahren.

11:25 Uhr: Es gibt wieder Milch aus Fukushima

Japans Regierung will den Verkaufsstopp für einige in der Region um das AKW Fukushima produzierte Lebensmittel aufheben. Die Regierung habe Anträge erhalten, das Auslieferungsverbot für Milch in Teilen der Präfektur Fukushima und für Spinat und das Blattgemüse Kakina aus der Präfektur Gunma aufzuheben, sagt ein Regierungssprecher. Die Bedingungen erlauben es, den Anträgen stattzugeben. Auch solle geprüft werden, ob Bauern in der Region damit beginnen könnten, Reis auszusäen.

10:34 Uhr: Durststrecke für Japans Wirtschaft

Die japanische Wirtschaft muss sich nach der verheerenden Naturkatastrophe auf eine längere Durststrecke einstellen. Die Zentralbank befürchtet, dass die Industrieproduktion und die Exporte für eine ganze Zeit auf einem niedrigen Niveau verharren werden. Erst wenn die durch das Erdbeben und den Tsunami vor vier Wochen unterbrochene Zulieferer-Kette intakt sei, werde die Produktion wieder anspringen, erklärt die Bank von Japan in ihrem Monatsbericht. Zudem dürfte der private Konsum zurückgehen. Auch die Stimmung im Dienstleistungssektor trübte sich ein. Der entsprechende Index fiel im März auf den tiefsten Stand seit gut zwei Jahren.

09:39 Uhr: Gute Stimmung an der Börse

Der Aktienmarkt in Tokio schließt kräftigen Gewinnen. Die Erleichterung über vergleichsweise milde Folgen des neuerlichen starken Bebens treibt die Kurse in die Höhe. Auch das Ausbleiben weiterer Hiobsbotschaften aus dem havarierten Atomkraftwerk Fukushima wirkt positiv auf den Markt. Der Nikkei-Index für 225 führende Werte steigt um knapp 1,9 Prozent auf 9768,08 Punkte. Auf Wochensicht konnte der Leitindex damit seine jüngste Erholung um 0,6 Prozent ausbauen.

05:39 Uhr: Erdbeben beschädigt weiteres AKW

Nach dem erneuten Erdbeben ist im Atomkraftwerk Onagawa Wasser ausgelaufen. Die radioaktive Strahlung außerhalb des Werkes habe sich aber nicht geändert, teilt Tohoku Electric Power mit. Das Wasser sei in den Reaktoren I und II aus Becken mit abgebrannten Brennelementen ausgetreten sowie in anderen Teilen des Werkes.

03:20 Uhr: Schweres Nachbeben fordert Tote und Verletzte

Bei einem schweren Nachbeben werden mindestens drei Menschen getötet und etwa 100 weitere verletzt. Das Nachbeben kurz vor Mitternacht (Ortszeit), dessen Stärke nach mehrfachen Korrekturen mit 7,4 angegeben wurde, löst zahlreiche Brände aus und sorgt in der Stadt Sendai für mehrere Lecks im Gasversorgungsnetz.