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Der Knall, der am Montagmorgen gegen zehn Uhr die deutsch-niederländische Grenzregion aufschreckte, wurde durch ein Flugzug vom Typ „Eurofighter“ der Bundeswehr verursacht. Das bestätigte am Mittwoch ein Sprecher der Luftwaffe.

Gronau - Meteoriteneinschlag, Übungsbomben-Abwurf oder Flug durch die Schallmauer? Ein lauter, kurzer Doppelknall schreckte am Montagmorgen gegen 10 Uhr die Menschen im Dreieck zwischen Nordhorn, Gronau und Enschede auf. In Medien und sozialen Netzwerken schossen rasch die Gerüchte ins Kraut. Inzwischen ist sicher: Verursacht wurde der Knall, der Fensterscheiben beben ließ, durch ein Flugzug vom Typ „Eurofighter“ der Bundeswehr.

Das bestätigte am Dienstag Hauptmann Christian Schneider, Pressestabsoffizier im Presse- und Informationszentrum der Luftwaffe in Berlin, auf Anfrage der WN. Danach wurde der Knall durch ein „Eurofighter“-Kampfflugzeug, „das die Schallmauer (ca. 1200 km/h) durchbrochen hat“ verursacht. Schneider: „Das Luftfahrzeug war in einem Verbund mehrerer ,Eurofighter‘ auf einem zugewiesenen Flugkorridor unterwegs, der sich südlich von Nordhorn in einer Höhe von 11,3 bis 11,6 Kilometern befindet.“ Im Moment des Eintritts in den Überschallbereich sei das Flugzeug rund elf Kilometer von der niederländischen Grenze entfernt gewesen.

Die niederländischen Luftstreitkräfte sind indes nicht überzeugt von der Version der deutschen Kollegen. Wie die in Enschede erscheinende Tageszeitung Twensche Courant Tubantia berichtet, geht die niederländische Luftwaffe vielmehr davon aus, dass der Knall durch den Abwurf von Übungsbomben während eines Nato-Manövers in der Nähe von Nordhorn Range verursacht worden sei.

Dazu Presseoffizier Schneider: „Diese Ansicht teile ich nicht. Die im Bereich der Nordhorn Range eingesetzten Übungsbomben sind nicht mit Sprengmitteln ausgerüstet. Sie können also gar keinen Knall zur Folge haben.“

Fakt ist, dass die Luft gegen 10 Uhr am Montagmorgen im deutsch-niederländischen Grenzraum bebte. Polizei und Feuerwehr konnten auf Anfrage keine Angaben zur Ursache mache, in den sozialen Netzwerken aber tauschten besorgte Menschen Meinungen und Fragen dazu aus.

Dass es niederländische F-16-Jäger gewesen sein könnten, schloss ein Sprecher der niederländischen Streitkräfte gegenüber der Tubantia aus: „Unsere F-16-Jäger aus Volkel und Leeuwarden waren zu dem Zeitpunkt über der Nordsee, sie waren nicht in der Region.“ Auch andere ausländische Flugzeuge hätten sich nicht im Luftraum der Grenzregion aufgehalten.

Das Meteorologische Institut der Niederlande hatte zunächst eine andere Ursache für denkbar gehalten - nämlich die Explosion eines Meteoriten. Ein solcher Himmelskörper könne beim Fall durch den Raum einen enormen Knall verursachen, weil er um ein Vielfaches schneller ist als der Schall. Auch sei - durch Überhitzung - eine Explosion beim Eintritt in die Atmosphäre denkbar. Wenn danach ein Einschlag von Teilen auf der Erde erfolge, werde dies durch seismologische Instrumente registriert. Von einem solchen Einschlag sei im konkreten Fall indes nichts bekannt. Allerdings: Durch die Explosion sei es auch möglich, dass der Meteorit komplett verbrenne, der nachweisbare Einschlag auf der Erde also ausbleibe.